Asylheim statt Seniorenheim? Neue Flüchtlingsunterkunft sorgt für Aufregung in der Bevölkerung

Demonstration Geschäftsführer der Diakonie Meissen kommt zur Anwohnerversammlung beunruhigter Bewohner

Meissen. 

Meissen. Die Nachricht sorgt für viel Gesprächsbedarf im sächsischen Meissen: in ein noch bewohntes Altersheim der Diakonie sollen ab Dezember minderjährige Flüchtlinge einziehen. Dafür soll das Nebengebäude herhalten, dass seit 2020 meist leersteht - fehlende Pflegekräfte seinen der Grund dafür. Zunächst sollen 8 Jugendliche das Gebäude beziehen - bis zu 16 können es werden. Rund um die Uhr sollen die Flüchtlinge von mindestens einem Erzieher betreut werden. Damit es zu keinen Reibungen zwischen Senioren und jugendlichen Flüchtlingen kommt, sollen sogar interkulturelle Projekte stattfinden, um Berührungspunkte und Vorurteile abzubauen. Vor dem Seniorenheim versammelten sich dutzende Anwohner und Unterstützer der als rechtsextrem eingestuften "Freien Sachsen". Sie demonstrierten gegen die geplante Unterbringung der Flüchtlinge. In Reden wurde suggeriert, das die Flüchtlinge den deutschen Senioren die Plätze wegnehmen würden. Angemeldet wurde die Demo von NPD-Politiker Peter Schreiber.

 

Kritik an der späten Bekanntgabe

Landtagspolitiker Frank Richter (SPD) wollte eigentlich bei einer Anwohnerversammlung im Seniorenheim beiwohnen - wurde am Rande der Demo jedoch erkannt und sollte Stellung beziehen. Er kam nur bedingt dazu, da Teilnehmer ihn mehrfach unterbrachen. Ab 18.30 Uhr fand die Anwohnerversammlung statt. Gerlinde Franke (Mitarbeiterin in Riesa), Frank Radke (Geschäftsführer Diakonie Meissen) und Sylvia Spargen (stellv. Geschäftsbereichsleiterin Beratung/Sozialarbeit) standen hier den teils aufgebrachten Anwohnern Rede und Antwort. Viele kritisierten die späte Bekanntgabe des Vorhabens, sorgten sich um ihre Sicherheit oder sahen deutsche Bürger benachteiligt. Die Vertreter der Diakonie gaben ihr Bestes, Vorurteile auszuräumen und die Menge zu beruhigen.

 

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