Frostnächte im Weinberg: Kleine Feuer sollen 100.000 Reben schützen

Schutz Wichtige Tradition der Winzer im Elbtal

Weinböhla. 

Weinböhla. Sie sind mittlerweile eine kleine aber wichtige Tradition für die Winzer im Elbtal: Kontrollierte Feuer in den Weinbergen zum Schutz der Reben. Es sind die Minusgrade im April und Mai, die die empfindlichen Jungpflanzen zerstören können, denn oft beginnen sie bereits in diesen Monaten zu knospen und könnten durch die plötzliche Kälte braun werden und abfallen.

 

Temperatur steigen lassen

Schnell flammt der vorbereitete Eimer mit Paraffin auf - so wie Dutzende andere an diesem kalten Morgen in den Weinbergen des Staatsweingutes Schloss Wackerbarth in Weinböhla. Hunderte sogenannter Frostschutzkerzen wurden in der Nacht zum Donnerstag aufgestellt, um die Temperatur kurz über dem Boden ansteigen zu lassen. Doch um die Temperaturen in den Weinbergen hochzutreiben, kamen nicht nur Frostschutzkerzen zum Einsatz, entfacht wurden auch kleine Feuer sowie Rauchfeuer, die mit Holzkohle angezündet werden. Nicht nur in Weinböhla brannten an diesem frühen Morgen ab 4.00 Uhr diese kleinen Feuer - auf etwa 28 Hektar waren mehrere Wackerbarth-Mitarbeiter im Einsatz, um insgesamt etwa 100.000 Reben vor den Spätfrösten zu schützen - etwa in Laubach, um Riesling und Spätburgunder zu retten, oder Diesbar-Seußlitz, um Bacchus und Müller-Thurgau zu schützen. Bereits seit 2014 schützt Schloss Wackerbarth seine Reben mit gezielten, standortabhängigen Frostschutzmaßnahmen. Dazu gehören neben Rauchfeuern und kleinen, kontrollierten Feuerstellen im Weinberg seit 2019 ebenfalls Frostkerzen.

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