Menschen können aufatmen: Bombe in Dresden erfolgreich entschärft

Blaulicht Sperrbereich und alle Verkehrseinschränkungen wurden aufgehoben

Dresden. 

Am Donnerstagmorgen wurde an der Washingtonstraße in Dresden eine alte, amerikanische 250 kg-Fliegerbombe bei Bauarbeiten gefunden. Ein Bagger hatte den Blindgänger neben dem Shell-Autohof freigelegt. In der Nähe des Fundortes befindet sich eine große Gasleitung. Techniker der SachsenEnergie sind bereits vor Ort.

Maßnahmen werden vorbereitet

Der Kampfmittelbeseitigungsdienst (KMBD) ist ebenfalls vor Ort und begutachtet die Bombe. Alle weiteren Maßnahmen werden vorbereitet.

+++ UPDATE der Polizei +++

Die Bombe muss vor Ort entschärft werden. Gegenwärtig legen die Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes den notwendigen Evakuierungsbereich fest. Eine Entscheidung über den Zeitpunkt einer Evakuierung und Entschärfung ist noch nicht getroffen.

15 Uhr: Aktuell, werden in Übigau die Gasleitungen durch kontrolliertes Abfackeln entleert. Techniker der Sachsen Energie sind unterwegs und arbeiten die einzelnen Abschnitte ab.

15.40 Uhr: In der Nacht zu Freitag soll die  Weltkriegsbombe entschärft werden. Inzwischen ist ein der Evakuierungsbereich festgelegt worden (siehe Karte). Bis 18 Uhr werden etwa alle 2.200 Menschen, die in dem Evakuierungsgebiet wohnen, aufgefordert, den Bereich zu verlassen. Es wurde eine Notunterkunft in der Messehalle 2 der Dresdner Messe (Messering 6) sowie Busshuttles für die Betroffenen vorbereitet. Die Shuttlebusse starten an der Haltestelle "Overbeckstraße". Nähere Informationen finden sich auf derInternetseite der Landeshauptstadt Dresden. Hinweise zum richtigen Verhalten bei einer Evakuierung finden sich ebenfalls im Internet. Um die Bevölkerung im Warnradius über die Evakuierungsmaßnahmen zu informieren, wird zu Beginn der Evakuierung die Sirene an der Feuer- und Rettungswache Übigau ausgelöst . Parallel erfolgt über das Modulare Warnsystem des Bundes (MoWaS) eine Information über Warnapps. Auch die Feuer- und Rettungswache Übigau selbst , die Branddirektion sowie die Integrierte Regionalleitstelle Dresden (IRLS) der Dresdner Feuerwehr liegen im Evakuierungsgebiet. Mit Ausnahme des Arbeitsraums der Rettungsleitstelle muss auch das Gebäude zum Zeitpunkt der Entschärfung geräumt sein muss. Da sich die Räume der IRLS auf der von der Bombe abgewandten Seite befindet, genügt hier luftschutzmäßiges Verhalten, so dass der größte Teil der Leitstelle in Betrieb bleiben kann. Alle anderen Bereiche der IRLS sind in die Reserveleitstelle an der Feuer- und Rettungswache Altstadt umgezogen. Der Notruf 112 bleibt ohne Einschränkungen erreichbar.

18 Uhr: Die Einsatzmaßnahmen im Zusammenhang mit der Entschärfung der Weltkriegsbombe an der Washingtonstraße dauern an. Seit 18 Uhr ist das Evakuierungsgebiet abgesperrt. Die Einsatzkräfte beginnen nun mit den Evakuierungsmaßnahmen. Die Dresdner Polizei bittet die Menschen im Gebiet, den Anweisungen der Einsatzbeamten Folge zu leisten. Etwa 2.700 Menschen sind von der Evakuierung betroffen. Der Verkehr im Umfeld wird von der Polizei abgeleitet. Autofahrer werden gebeten, das Gebiet weiträumig zu umfahren. Neben Einsatzkräften von Feuerwehr, Rettungsdiensten und Gemeindlichem Vollzugsdienst sind rund 220 Polizisten im Einsatz. Die Dresdner Polizei erhält dabei Unterstützung der sächsischen Bereitschaftspolizei.

22.50 Uhr: Die Einsatzmaßnahmen im Zusammenhang mit der Entschärfung der Weltkriegsbombe an der Washingtonstraße dauern an. Gegen 22.40 Uhr haben die Einsatzkräfte die Evakuierung abgeschlossen. Sie verlief reibungslos. Etwa 160 Betroffene sind in der Notunterkunft in der Messe Dresden aufgenommen worden. Zur Kontrolle des Sicherheitsbereiches brachte die Polizei einen Hubschrauber zum Einsatz. Nun beginnen die Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes mit der Entschärfung der Bombe. Während der Entschärfung bleibt der Sicherheitsbereich gesperrt. Autofahrer werden gebeten, das Gebiet weiträumig zu umfahren.

4 Uhr (Freitag): Die Entschärfung der Fliegerbombe, die am Donnerstagmorgen an der Washingtonstraße gefunden wurde, musste unterbrochen werden. Laut den Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes lässt sich der Zünder nicht lösen. Bereits beim Freilegen der Bombe und der anschließenden Befreiung von Erdanhaftungen haben die Einsatzkräfte festgestellt, dass die Bombe stark deformiert ist. Der Versuch der Handentschärfung gestaltete sich schwierig und musste letztlich unterbrochen werden. Die Spezialisten werden am Freitag um 9 Uhr mit der Entschärfung fortfahren. Nach derzeitiger Planung wird dann eine Wasserstrahlschneidanlage zum Einsatz kommen. Alle Evakuierungsmaßnahmen sowie die Straßensperrungen bleiben aufrechterhalten. Die Sperrung der Hamburger Straße wird zeitweilig aufgehoben.

8.45 Uhr: In der Notunterkunft, welche in der Messe Dresden eingerichtet wurde, befinden sich gegenwärtig etwa 240 Personen. Diese haben zum Teil die Nacht dort verbracht. "Gegenwärtig sind wir dabei, in enger Kooperation mit den Einsatzgruppen des DRK aus Dresden und Freital, diesen Menschen ein Frühstücksangebot zu machen", teilen die Einsatzkräfte mit. Die Polizei ist optimistisch, die Entschärfungsmaßnahmen ab 9 Uhr wiederaufzunehmen. Dazu soll ein Wasserschneidgerät zum Einsatz kommen, welches aus Leipzig zur Einsatzstelle herangeführt wurde. Der Evakuierungsbereich ist nach wie vor gesperrt und darf nicht betreten werden.

10.20 Uhr: Nun bringen die Spezialisten vom Kampfmittelbeseitigungsdienst ein Wasserdruckschneidegerät zum Einsatz. Mit diesem wollen sie den Zünder aus der Bombe herausschneiden und diese so entschärfen. Das Gerät ist inzwischen einsatzbereit. Bevor die Entschärfung beginnt, überprüfen Polizisten, ob sich keine Menschen im Evakuierungsgebiet befinden. Sobald diese Prüfung vorbei ist, beginnt die Entschärfung. Alle Sperrungen im Evakuierungsgebiet bleiben bestehen. Auch die zwischenzeitlich für den Verkehr freigegebene Hamburger Straße ist wieder gesperrt. Die Polizei leitet den Verkehr ab. Autofahrer werden gebeten, das Gebiet weiträumig zu umfahren.

11.30 Uhr: Es beginnt nun die Entschärfung mit einem Wasserstrahlschneidgerät. Ziel ist es dabei, dass der Zünder im vorderen Teil der 250 Kilogramm schweren Bombe herausgeschnitten wird. Zuvor haben Polizisten überprüft, ob sich keine Menschen im Evakuierungsgebiet in Dresden-Übigau befinden. Dabei kam auch ein Hubschrauber zum Einsatz.

Polizeiupdate am 15. September gegen 12.40 Uhr 

Die Donnerstagmorgen an der Washingtonstraße aufgefundene Weltkriegsbombe ist entschärft. Punkt 12.40 Uhr gaben die Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Entwarnung. Zu diesem Zeitpunkt hatten sie den Zünder der Fliegerbombe US-amerikanischer Bauart entfernt. Nun wird die 250-Kilogramm-Bombe zur Entsorgung in die zentrale Sammelstelle nach Zeithain gebracht.

Sperrbereiche aufgehoben

Die Polizei hat den Sperrbereich und alle Verkehrseinschränkungen in Dresden-Übigau mit Ausnahme der Washingtonstraße zwischen Flügelwegbrücke und Werftstraße aufgehoben. Dort muss noch die für die Bombenentschärfung aufgebaute Technik wieder abgebaut werden. Diese Arbeiten werden etwa eine Dreiviertelstunde in Anspruch nehmen. Auf allen anderen Wegen im Sperrbereich können die Anwohner wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.

Hunderte Einsatzkräfte

Am Donnerstag und Freitag waren insgesamt rund 520 Polizisten im Einsatz. Die Dresdner Polizei wurde von der Bereitschaftspolizei Sachsen sowie anderen sächsischen Polizeidirektionen unterstützt. Die Dresdner Feuerwehr war an beiden Tagen mit insgesamt rund 220 Kameraden im Einsatz und der Gemeindliche Vollzugsdienst mit etwa 65 Mitarbeitern.

Im Namen aller Einsatzbeteiligten bedankt sich die Polizeidirektion Dresden für die Mitwirkung und das Verständnis bei den Dresdnerinnen und Dresdnern.
 

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