Proteste bei Besuch von Sachsens Ministerpräsident

Besuch Kretschmer zwischen Bratwurststand, CDU-Anhängern und Rechtsextremen

Pirna. 

Der Andrang auf dem historischen Marktplatz in Pirna war groß, als Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer zum gemeinsamen Grillen erschien. Rund anderthalb Stunden stellte sich der Ministerpräsident den drängenden Fragen der Anwohner. Neben großen Themen wie dem Russland-Ukraine-Konflikt oder der steigenden Anzahl von Geflüchteten in Deutschland, musste sich Michael Kretschmer auch zu regionalen Anliegen positionieren.

 

Gegendemo der "Freien Sachsen" brüllten Sprechchöre

Eingeladen hatte der CDU-Ortsverband rund um Bürgermeister-Kandidatin Kathrin Dollinger-Knuth. Eine "Gegendemo" der als rechtsextrem eingestuften "Freien Sachsen" nur 50 Meter entfernt brüllte den Ministerpräsident häufig zu lautstark nieder, dass er kaum zu verstehen war. Sprechchöre wie: "Kretschmer muss weg" sollten dem Ministerpräsidenten zeigen, dass er ihrer Meinung nach in Pirna nicht willkommen ist. Einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer schwenkten zudem Reichsfahnen. Wer es von den Demonstranten geschafft hatte, zum Ministerpräsidenten zu gelangen, hatte meist Glück auf ein offenes Ohr zu stoßen. Michael Kretschmer ließ so gut wie kein Gespräch aus. Wenn man genauer hinschaute, fand man auch einige Bewohnerinnen und Bewohner, die dankbar über den Besuch ihres Ministerpräsidenten waren.

 

Bürgerinnen nach Gespräch zufrieden

Zwei Frauen, die sich gegen den Industriepark Oberelbe engagieren, waren nach ihrem Gespräch sichtbar zufrieden - der Ministerpräsident hätte zudem versprochen, sich die Situation vor Ort persönlich anschauen zu wollen (Vox-Pops!). Auch wenn sich der Ministerpräsident nicht hinter den Grill stellte, erhielt er von Kathrin Dollinger-Knuth (CDU) eine Grillschürze mit der Aufschrift "More Beef", die der MP mit den Worten: "Wir sind ja ein Club wo noch Fleisch gegessen werden darf!", dankend entgegennahm.

 

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