Nina Chuba in Leipzig: Ist sie den Hype auch live wert?

Shilas Einblick Die "Wildberry Lillet"-Interpretin spielte am Samstag im ausverkauften Felsenkeller

Shilas Einblick
Leipzig. 

Leipzig. Nina Chuba - wer diesen Namen nicht mindestens schon einmal gehört hat, muss hinter dem Mond leben. Egal, ob in sozialen Netzwerken wie Instagram oder auf Videoplattformen wie YouTube, Nina ist überall. Bei jedem zweiten TikTok-Tanz wird sich zu ihren Liedern bewegt und auf Spotify hört man sie rauf und runter. Die 24-Jährige, die mit bürgerlichem Namen Nina Katrin Kaiser heißt, lässt momentan jeden Künstler hinter sich auf ihrem Weg an die Spitze der meistgestreamten Lieder. Im Spätsommer 2022 kündigte sich dann ihre zweite Tour für das Frühjahr 2023 an und schneller als man blicken konnte, mussten die meisten Tour-Stops hochverlegt werden. So auch in Leipzig, wo sie vergangenen Samstag im ausverkauften Felsenkeller zu Gast war.

 

Die Menge war heiß auf Nina

Beim neunten Auftritt ihrer Tour versammelten sich fast 2000 Menschen, um Nina live zu sehen. Einige standen bereits fünf Stunden vor Einlass vor den Türen der Location und genossen mit Getränken und zahlreichen Snacks die Sonne, die sich am Samstag großzügig gezeigt hat. Sobald der Einlass begann, strömten die Fans in den großen Ballsaal des Felsenkellers und sicherten sich ihren Merch oder die besten Plätze. Das Food Startup Nucao spendierte dabei als offizieller Toursponsor von Nina Chuba jedem Besucher und jeder Besucherin einen Schokoriegel zur Verstärkung. Dass diese jedoch schon bei der Hälfte des Konzerts zerflossen sein werden, ahnte da noch niemand. Als Supportact war Nugat mit dabei, der eine gute Show ablieferte, jedoch die Menge nicht mehr anheizen musste. Man spürte schon ab dem Moment, wo sich die Fläche so langsam gefüllt hat und alle Ninas Namen riefen, dass mit hohen Erwartungen und viel Energie in diesen Abend gegangen wird.

Während Nugat sowohl alte als auch neue Songs preisgab, kam es in den vordersten Reihen zu einem sehr unangenehmen Vorfall, verursacht durch einen Mann mittleren Alters. Jedoch sorgte das Sicherheitspersonal schnell wieder für Ordnung, indem sie den Mann von drei Securitys aus der Menge abtransportieren ließen. Er soll einige umstehenden Personen belästigt haben und wurde somit der Show verwiesen.

 

"Augen zu, Bässe laut, tanz' in Nike Shox"

Überpünktlich betrat Nina dann um halb neun die Bühne und die Menschen eskalierten wortwörtlich. Tatsächlich war sie kleiner, als ich erwartet hätte und was mich sehr überraschte. Wenig überraschend fand ich dann jedoch, dass sie die Location zum Beben brachte, sodass man es vermutlich auch draußen auf der Straße noch zu spüren bekommen hat. Wie Nina über die Bühne sprang, ihre Songs mit Begleitung am Schlagzeug, am Keyboard und an der Gitarre performte und wie die Fans dabei abgingen, entsprach absolut dem, was man aufgrund des momentanen Hypes über sie und ihre Lieder von der Show erwartet hat. Sie eröffnete mit ihrem Hit "Mangos mit Chilli", der auch der erste Song ihres neuen Albums "Glas" ist. Weiter ging es mit fast allen Liedern aus diesem Album: Von "Tracksuit Velours", über "Mondlicht", das sie zusammen mit Majan aufgenommen hat, bis hin zu "Nicht allein", bei dem sie selbst am Keyboard saß.

Mehrere Moshpits fanden unter anderem bei "Ich hass dich", das Feature mit Chapo102, und "Glatteis" statt und allmählich wurde es ganz schön heiß und vor allem feucht im Saal. Jedem und jeder einzelnen sah man den Schweiß an, der nicht nur auf der Stirn stand. Nach dem Konzert war dies auch deutlich an den Wänden der Location zu spüren. Teilweise war Nina Chubas Stimme auch kaum zu hören, weil die Crowd sehr laut mitsang - dabei allen voran der Sommerhit "Wildberry Lillet", der den riesigen Hype um Nina und ihre Musik ausgelöst hat. Noch bevor dieses Lied veröffentlicht war, gab es schon unzählige TikTok-Videos dazu.

 

Schwarzer Sand mit extra Showeinlage

Bei ihrer Zugabe meldete sich Nina mit "Femminello" zurück und die Menge eskalierte erneut. Danach trug sie allen auf, die Handys wegzupacken, weil sie ein Geheimnis mitgebracht hatte. Dieses waren zwei noch unveröffentlichte Songs namens "Waldbrand" und "Schwarzer Sand". Beide Lieder heizten noch einmal richtig ein, sodass die Fans, die vor Ort waren, dem Release entgegenfiebern. Dazu trägt auch der unvergessliche Tanz bei, den Nina, ihr Schlagzeuger und ihr Gitarrist zu den Beats von "Schwarzer Sand" hingelegt haben und der die Masse erneut zum Kreischen gebracht hat.

 

"Ich glaub', ich will heut' nicht mehr gehen"

Diese Line aus dem gleichnamigen Feature von Nina und der Band Provinz beschreibt mein Fazit zu der Live-Show von Nina Chuba wohl besser als es tausend Worte tun könnten. Das Konzert war insgesamt absolut empfehlenswert und der Hype um sie ist es tatsächlich wert. Nicht nur die Musik von ihr ist sehr abwechslungsreich und hält für jede Emotionslage etwas bereit, auch ihr Auftritt im Felsenkeller brachte den Fans nicht nur lustige, aufregende und energiegeladene Momente, sondern auch solche, in denen man durchgeatmet, sich nur langsam bewegt und die Musik genossen hat. Am Ende war es auf einmal viel zu schnell vorbei und dann dachte man sich nicht nur "Ich glaub', ich will heut' nicht mehr gehen", sondern auch "Ich hab dich viel zu kurz gesehen (-sehen, -sehen, -sehen)".

Und für alle, die sich das auch dachten oder die keine Karte für die Show hatten, nächstes Jahr geht Nina Chuba erneut auf Tour und spielt am 14. Mai im Haus Auensee in Leipzig.

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