Autonom fahrender Shuttlebus in Gelenau getestet

Forschungsprojekt Zielgruppen-Diskussion soll weitere Aufschlüsse liefern

Gelenau. 

Gelenau. Weil es den Gelenauer Ortsverkehr seit nunmehr zehn Jahren gibt, organisiert die Kommune in diesem Monat ein Symposium für geladene Gäste. Anlässlich des Jubiläums wird der Blick aber nicht nur zurück gerichtet, es geht auch um die Zukunft der öffentlichen Buslinie im Ort. Und die wurde den Menschen womöglich kurzzeitig schon mal vor Augen geführt, denn während der Gelenauer 750-Jahr-Feier wurde eine Woche lang ein autonom fahrendes Shuttle getestet. Nachdem die Strecke tagelang mit Sensoren und Kameras genau analysiert worden war, fuhr der Kleinbus, ohne von Menschenhand gesteuert zu werden. Schon da gab es für Passagiere einen Fragebogen, nun soll der Austausch mit der Bevölkerung vertieft werden.

Nachhaltigkeit im Fokus

Die Technische Universität Chemnitz, die an diesem Projekt ebenso beteiligt ist wie die Kommune, die Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr (IAV) sowie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), lädt im Oktober zu einer Fokusgruppen-Diskussion ein. Bei dieser Runde, die in Annaberg-Buchholz oder Chemnitz stattfinden soll, geht es vor allem darum, wie ein automatisiertes Shuttle den Alltag der Menschen nachhaltig unterstützen kann. Wie die verantwortliche Forschungsgruppe der TU betont, sei es für die Akzeptanz eines solchen Projekts wichtig, die Bürger so früh wie möglich mit einzubeziehen.

Ländlicher Raum bringt Herausforderungen mit sich

Auch die Frage, welche speziellen Herausforderungen der ländliche Mittelgebirgsraum für ein solches Shuttle mit sich bringt, soll diskutiert werden. Wie Gelenaus Bürgermeister Knut Schreiter inzwischen weiß, sind diese Herausforderungen groß. "Wir mussten zum Beispiel einige Hecken zurückschneiden, weil das Shuttle sie sonst als Hindernisse erkannt hätte. Bei uns gibt es eben weniger gerade Strecken als in Großstädten", berichtet er. Allerdings macht sich das Gemeindeoberhaupt dafür stark, an dieser Entwicklung dran zu bleiben. Er hofft dabei auf Investoren aus der Region, die bereit sind, dafür ein gewisses Risikokapital aufzubringen. "Innovation muss nicht nur aus China oder den USA kommen. Damit die Wertschöpfung in Deutschland bleibt, sollte diese Technologie gefördert werden", betont Schreiter.

Interessenten können sich melden

Wer an der Fokusgruppen-Diskussion im Oktober teilnehmen will, kann sich bis zum 15. September bei Silvio Heß von der TU melden. Voraussetzung ist, dass die jeweilige Person in dem automatisieren Shuttle entweder mitgefahren ist oder es im Straßenverkehr erlebt hat. Die Anmeldung ist telefonisch (0371 53135585) oder per E-Mail (silvio.hess@psychologie.tu-chemnitz.de) möglich.

  Newsletter abonnieren

Euer News-Tipp an die Redaktion