Dittmannsdorfer Theater-Herbst kommt auch ohne Humor gut an

Western Laiendarsteller beeindrucken Publikum mit eigener Version von "12 Uhr mittags"

Dittmannsdorf. 

Dittmannsdorf. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Getreu diesem Motto hat die Laienspielgruppe Dittmannsdorf/Witzschdorf mit ihrem diesjährigen Theater-Herbst mal etwas Neues ausprobiert - und trotzdem viel Lob erhalten. Mit dem Stück "Der Blechstern - Entscheidung am Mittag" wurde erstmals ein Western auf die Bühne der Dittmannsdorfer Turnhalle gezaubert. Und obwohl dieser deutlich weniger Humor zu bieten hatte als die Aufführungen der vergangenen Jahre, ließen die Zuschauer der sechs stets ausverkauften Veranstaltungen die Darsteller stets erst nach langem Applaus von der Bühne.

Drehbuch bietet Bezug zur Gegenwart

In Anlehnung an den Hollywood-Klassiker "12 Uhr mittags" mit Gary Cooper wurde auch in Dittmannsdorf der Sheriff Will Kane von Freunden und Bekannten im Stich gelassen. Und so kommt es zum Showdown mit Gangsterboss Frank Miller, den er einst ins Gefängnis gebracht hatte. Nur seine frisch vermählte Gattin steht dem Protagonisten zur Seite, wobei das Ende Kenner des Films überrascht haben dürfte. Generell wich die Dittmannsdorfer Version etwas von der Vorlage ab. Schließlich hatte Torsten Wohmann, der höchstpersönlich den Oberschurken spielte, ein eigenes Drehbuch geschrieben. Dabei kam es zu Dialogen, die sich immer wieder um Zivilcourage drehten und damit auch in die heutige Zeit passten.

Viele Helfer packen mit an

"Die Zeit der Helden ist vorbei. Die Menschen sind bequem und wollen ihre Ruhe haben. Das nennt man wohl Fortschritt", lautete zum Beispiel die Aussage eines weisen Mannes, der wie alle anderen 35 Darsteller das Publikum sichtlich beeindruckte. Dazu gehörten auch die real existierenden "Crazy Moms", die im Saloon ihr Tanzvermögen unter Beweis stellten. "Ohne Hilfe vieler Leute aus dem Ort wäre das Stück nicht machbar gewesen", erklärt Regisseur Nils Wohmann, der notgedrungen am ersten Wochenende als Hauptdarsteller einspringen musste. Nicht einmal der kurzfristige Ausfall des Protagonisten konnte die Laienspielgruppe stoppen, die auch dank Techniker Torsten Ulbricht gelungene Auftritte hinlegte. Für alle Szenen hatte er Licht- und Toneinstellungen im Vorfeld programmiert.

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