Dokumentarfilm wird in Gelenau zum Blockbuster

Kino Bewegender Streifen "Philipp Mickenbecker - Real Life" beht Besuchern des Clubkinos unter die Haut

Gelenau. 

Gelenau. Binnen zwei Wochen mehr als 1000 Zuschauer bei einem Film begrüßen zu können, ist für Sven Kruppa nicht alltäglich. Solch eine Bilanz hatte der Betreiber des Gelenauer Clubkinos bislang nur echten Blockbustern wie "Avatar" zu verdanken. Nun aber ist ein Streifen in solche Dimensionen vorgedrungen, der auch für Kruppa lange unter dem Radar geflogen war. Gemeint ist der Dokumentarfilm "Philipp Mickenbecker - Real Life", der in Gelenau zu einem echten Überraschungshit wurde. Dabei wollte ihn der Betreiber zunächst gar nicht ins Programm aufnehmen.

Skepsis weicht Begeisterung

"Es geht um Zwillingsbrüder, die verrückte Sachen machen und das dann bei Youtube ins Internet stellen", erklärt Kruppa. Zunächst sah er keinen Anlass, denen auch noch auf seiner Kinoleinwand eine Bühne zu bieten. Aber auf Anregung mehrerer Bekannter, die ihn auf diesen Film aufmerksam machten, beschäftigte sich der Erzgebirger näher mit dem Projekt - und war überwältigt. "Es ist ein sehr berührender Film", sagt er. Schließlich geht es nicht nur um verrückte Experimente, zum Beispiel aus zwei Badewannen ein U-Boot zu bauen. Vielmehr steht das schwere Schicksal von Philipp Mickenbecker im Mittelpunkt, der an Krebs erkrankt und mit 23 Jahren diesem schweren Leiden erliegt.

Originale Requisite zu bestaunen

Die letzten Monate auf seinem Lebensweg werden auf der Leinwand in einer außergewöhnlichen Tiefe dargestellt. "Es geht auch darum, dass er Halt im Glauben findet", erklärt Kruppa, der viele Junge Gemeinden schon zu Gast hatte und sogar Sondervorstellungen für diesen Film organisiert hat. War der Film zunächst nur eine Woche geplant, so hat sich die Dauer nun vervierfacht. Bis zum 25. Oktober bleibt er im Programm. "Der Andrang reißt einfach nicht ab", sagt Kruppa, der sich sogar eine original Requisite besorgt hat. Das U-Boot bekam er zwar nicht. Dafür wurden ihm von den Filmemachern Schlittschuhe mit Kettensäge-Antrieb, die von den Brüdern einst gebaut worden waren, als Leihgabe zur Verfügung gestellt.

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