Dorffest erweckt Dittmannsdorfer Helden zum Leben

Historie Publikum erlebt von Siedleranführer Dittmar bis zu Gemeindeschwester Maria alle Epochen

Dittmannsdorf. 

Dittmannsdorf. Welche Protagonisten in der Dittmannsdorfer Historie eine wichtige Rolle gespielt haben, ist staunenden Zuschauern in "Klein-Tirol" nun hautnah vor Augen geführt worden. Anlass dafür war der "Sommer auf dem Dorf" - ein vom Heimatverein organisiertes Fest, das dank vieler Tanz- und Musikeinlagen sowie mit einem Nachthemdenball die Kultur in den Mittelpunkt rückte. Genauso ging es aber auch um die Geschichte des Gornauer Ortsteils, die vor ziemlich genau 700 Jahren ihren Lauf nahm. Wie genau das passierte, erklärte Siedleranführer Dittmar am Wochenende höchst persönlich.

Konkrete Personen statt allgemeine Geschichte

"Mit meiner Siedlergruppe habe ich hier im Tal damals den ersten Weiler errichtet", so Dittmar. In dessen Rolle war Ullrich Pilz geschlüpft, neben dem sich noch weitere Mitglieder des Heimatvereins historische Kleidung übergestreift hatten. Insgesamt elf wichtige Personen aus der Ortshistorie wurden so zu neuem Leben erweckt. "Bei der 700-Jahr-Feier vor einem Jahr war alles ziemlich allgemein gehalten. Diesmal ging es um konkrete Personen", erläutert der Vereinsvorsitzende Enrico Münzner die außergewöhnliche Aktion, die dem Publikum alle Epochen der Dittmannsdorfer Historie vor Augen führte.

Eine Krankenschwester für alle

Von Siedleranführer Dittmar reichte die Spannbreite der Figuren über Besenbinder Luis Böhm und Kirchenliederdichter Gerhard Fritzsche bis hin zu Gemeindeschwester Maria Seidel. "Sie kam jeden morgen, 9 Uhr, mit dem Bus aus Augustusburg und hat sich um alle in Dittmannsdorf gekümmert, die Hilfe brauchten", sagt Regine Reinhardt über die Krankenschwester, die sich ab 1955 mehr als drei Jahrzehnte lang um die medizinische Betreuung im Ort kümmerte. Dass ausgerechnet Regine Reinhardt deren Rolle übernahm, hatte seinen Grund. Schließlich besitzt sie einen originalen Kittel von Gemeindeschwester Maria. "Als Kind habe sich sie kennengelernt. Sie kam immer zu meinem Opa und hat ihm sein Bein verbunden", erklärt die Dittmannsdorferin, die damals half und als Dank dafür den Kittel bekam. Später war Regine Reinhardt auch noch mit ihren eigenen Kindern bei der Krankenschwester, die sich in Zeiten des Fachkräftemangels viele Dittmannsdorfer zurück wünschen.

  Newsletter abonnieren

Euer News-Tipp an die Redaktion