Drebach sucht nach Alternativen zu geplantem Windpark

Energiewende Gemeinde setzt auf Austausch mit Vertretern der Bürgerinitiative und der Landwirtschaft

Drebach. 

Drebach. Unter anderem mit großen Plakaten im Ort hat die Bürgerinitiative "Gegenwind im Heidelbachtal" bereits Stellung gegen das Vorhaben einer Firma bezogen, die im Landschaftsschutzgebiet "Oberes Zschopautal" Windräder errichten will. Nun hat sich auch die Kommune, die zu dem bereits beim Landratsamt eingereichten Bauantrag eine Stellungnahme abgeben muss, gegen die Pläne ausgesprochen. Allerdings bezieht sich diese ablehnende Haltung lediglich auf den Standort, der aktuell diskutiert wird. "Nicht nur die Bürgerinitiative, sondern auch die Vertreter der Gemeinde erachten den Standort im Landschaftsschutzgebiet 'Oberes Zschopautal' in der Abwägung zwischen Klima-, Natur- und Landschaftsschutz grundsätzlich als ungeeignet. Über den Schutzwert des Heidelbachtals bestehen keine Zweifel", heißt es in einer Pressemitteilung der Kommune.

Es droht eine Energielücke

Das offizielle Schreiben war das Ergebnis eines Treffens von Vertretern der Bürgerinitiative, der Landwirtschaft und der Gemeinde. Initiiert hatte die Zusammenkunft Gemeinderatsmitglied Prof. Dr. Volker Weber, der als künftiger Landrat des Erzgebirgskreises kandidiert und dem Thema Energie eine große Bedeutung beimisst. Die Ablehnung eines Windpark-Standorts im Heidelbachtal bezeichnet er als nachvollziehbar. "Auf der anderen Seite müssen wir aber beachten, dass die Versorgungssicherheit gefährdet werden könnte", sagt der 49-Jährige. Ihm war es daher wichtig, dass bei dem Treffen deutlich wurde, dass sich die Kommune wie auch die Bürger nicht pauschal gegen Projekte der Energiewende richten. Energiebilanzen müssten hinterfragt und Lösungen gefunden werden. Photovoltaik, Biogas und Wasserkraft reichen in Webers Augen aber nicht aus, um die benötigte Energie im Erzgebirge zu decken.

Zweiter Standort

Womöglich stellte die Windenergie auch nur eine Übergangslösung dar, da in 20 bis 30 Jahren neue Entwicklungen Lösungen bieten. Akuell führe jedoch kaum ein Weg an der Windenergie vorbei. Weber hält es daher für angebracht, auch einen kleinere Vorrangfläche zu prüfen, die im aktuellen Entwurf des Teilregionalplans Wind nahe des Venusberger Steinbruchs ausgewiesen wird. "Die Industrie will wachsen und braucht Strom", betont der Drebacher, der durch die Einbeziehung regionaler Geldgeber und Betreiber auch einen wichtigen wirtschaftlichen Faktor für die Zukunft sieht. Konkrete Pläne ergab das Treffen allerdings nicht. Immerhin habe der Austausch aber zudem Konsens geführt, "dass Veränderungen in der Energieversorgung nötig sind und weiter vorangebracht werden müssen".

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