E-Rezept ist jetzt auch über Krankenkassenkarte möglich

Vereinfachung Einfacheres Arbeiten für Dienstleiter und mehr Sicherheit für Patienten

Schneeberg. 

Schneeberg. Das klassische Rezept in gedruckter Form ist derzeit noch die gängige Praxis, doch das E-Rezept ist auf dem Vormarsch - per Juli kann es jetzt auch über die Krankenkassenkarte verwendet werden. Die gesetzlichen Krankenkassen starten damit durch, die privaten sind außen vor. Doch was steckt dahinter?

Einfache Lösung

Johannes Pleil, Product Owner eServices bei der AOK Plus sagt: "Es ist eine einfache Lösung, die für jeden nutzbar ist. Mit der App erreicht man nicht jeden und vorher musste das E-Rezept auf Papier ausgedruckt werden. Jetzt kann es für jeden, vom Säugling bis zum Senior, unkompliziert über die Gesundheitskarte eingelöst werden. Es bedarf keinen Voraussetzungen, man benötigt lediglich eine gültige Versichertenkarte der Krankenkasse." Das Rezept selbst kommt nicht auf die Karte. Diese diene, so Pleil, quasi nur als Schlüssel für einen sicheren Server der Telematik-Infrastruktur auf dem der Arzt das ausgestellte Rezept hinterlegt hat. Dort kann es seitens der Apotheke abgerufen werden. Der Datenschutz sei gewährleistet, denn es haben nur berechtige Leistungserbringer Zugriff.

Ab 2024 Pflicht für Ärzte

Für Apotheken ist es bereits seit Juli 2022 verpflichtend, E-Rezepte einzulösen. "Gesetzlich ist es in Planung, dass es ab 1. Januar 2024 auch für Ärzte zur Pflicht wird", erklärt Pleil. Momentan ist noch eine gewisse Freiwilligkeit da, doch die AOK Plus appelliert an Gesundheitspartner, jetzt die Chance zum Testen zu nutzen, bevor es zur Pflicht wird und zu schauen, ob die Systeme so weit sind und ob die Prozesse passen. Die Ersten nutzen das neue System bereits und es werden jetzt weitere dazu kommen, da ist Johannes Pleil sicher.

Derzeit geringe Nutzung

Man müsse aber auch klar sagen, dass aktuell noch die Papierform den überwiegenden Teil der Rezepte ausmacht. Es sei schätzungsweise ein niedriger einstelliger Prozentsatz, der das E-Rezept nutzt. In Schneeberg gibt es mit Dr. med. Georg Illing, Facharzt für Allgemeinmedizin und Apotheker Dr. Andreas Schädlich, Inhaber der Merkur Apotheke zwei Stellen, die in Sachen E-Rezept zusammenarbeiten. Beide standen der AOK Plus jetzt auch als Referenten eines Online-Seminares mit 200 Ärzten und Apothekern zur Verfügung, wo es um Informationen und Abläufe zum Thema E-Rezept ging und wo sie aus der Praxis heraus aufgezeigt haben, was bezüglich des E-Rezeptes aktuell möglich ist.

Patientensicherheit im Fokus

"Bisher gab es das E-Rezept nur ausgedruckt. Das jetzt ist ein großer Schritt und man ist endlich papierlos. Das Ganze vereinfacht Prozesse und erhöht die Patientensicherheit. Die Lesbarkeit ist eindeutig und das Rezept kann nicht mehr geknickt werden oder in den Regen kommen", sagt Dr. Andreas Schädlich. Die benötigte Technik halte man schon seit einigen Jahren vor. Das jetzt sei lediglich eine Funktionsanpassung, so Schädlich, der von einem großen Schritt für die regionale Zusammenarbeit spricht.

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