Ehemaliger Pockauer schrieb Geschichte in der Schnapsglasklasse

Motorsport Rennfahrer und Edelbastler Reiner Steinert feiert seinen 80.

Pockau. 

Pockau. Am Mittwoch feiert der ehemalige Motorradrennfahrer Reiner Steinert aus Heuerßen seinen 80. Geburtstag. Sein Wohnort im Bundesland Niedersachsen soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Jubilar gebürtiger Pockauer ist, er war noch vor der politischen Wende in den Westen ausgereist. Den Kontakt zur einstigen Heimat hat er in all den Jahren jedoch nie verloren.

Jugendjahre

Denn inspiriert zum Motorrad-Rennsport hatte Reiner Steinert in den Jugendjahren dessen Nachbar, der Vor- und Nachkriegsrennfahrer Harry Weißbach. Wann immer der seine Probefahrten mit der DKW-Kompressor Rennmaschine machte, war der junge Reiner Steinert nicht zu halten.

"Nach abgeschlossener Ausbildung zum Maschinenbauer hatte ich den Drang, eine Rennmaschine zu konstruieren, aus einem Motor die optimale Leistung herauszuholen. Im Nachhinein musste ich aber feststellen, dass es dazu viele Jahre der Entwicklung bedarf", erinnert sich Reiner Steinert.

Entwicklung erster Rennmaschine

1964 entwickelte Reiner Steinert tatsächlich seine erste Rennmaschine. Mit Jawa-Motor, angebautem Vorgelege und Magnetzündung. Der Motor entpuppte sich jedoch schon bald als ungeeignet zum Rennen fahren.

Nach dem Armeedienst Reiner Steinerts kam 1970 ein 4-Gang gebläsegekühlter Kreidler-Motor zum Einsatz, den Ludwig Uhlig in einem kleinen Fahrgestell von MZ fuhr. Schon bald reichte jedoch die Leistung nicht mehr aus. "Wir beschafften uns daher zwei luftgekühlte 5-Gang Kreidler-Motoren, die wir auf Drehschiebereinlass steuerten. Im Getriebe änderten wir den 1. und 5. Gang. Dazu kamen zwei selbst entwickelte und -gebaute Fahrgestelle mit dazugehörigen Tanks und Verkleidungen. Das waren die ersten UHL-STEIN Rennmaschinen", blickte Reiner Steinert, der für den MC MZ Zschopau startete, mit Stolz zurück. Der Name des Motorrades leitet sich von den jeweils ersten Silben der Nachnahmen der beiden Freunde ab. Von 1971 an griff auch Reiner Steinert ins Renngeschehen ein. Was folgte, waren fünf Jahre erfolgreiche Jahre in der 50ccm-Klasse. So wurde er 1972 beim letzten WM-Lauf auf dem Sachsenring 15. 1976, in seiner letzten Saison, DDR-Vizemeister. Der Edelbastler stellte vor einigen Jahren wieder eine UHL-STEIN Rennmaschine, mit welcher der Jubilar bis heute bei Classic-Rennen präsent ist, auf die Beine. Beim 80-jährigen Jubiläum des Sachsenrings 2007 war Reiner Steinert nach einer Bauzeit von drei Jahren wieder auf seiner legendären UHL-STEIN unterwegs, mit welcher Ludwig Uhlig 1972 Geschichte auf der alten Strecke schrieb. Der Pockauer fuhr damals mit Platz 6 einen WM-Punkt ein. Es blieb auch der einzige, den ein DDR-Fahrer in der 50ccm-Klasse jemals einfuhr.

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