Einst stärkster Omnibus der Welt ist in Gelenau zu bestaunen

Sommerschau Ausstellung im Depot Pohl-Ströher widmet sich mit Modellen auch einer besonderen Buslinie

Gelenau. 

Gelenau. Weil Gelenau gerade sein 750-jähriges Bestehen gefeiert hat, sind im dortigen Depot Pohl-Ströher genau 750 Exemplare aus der riesigen Teddybären-Sammlung für die neue Sommerschau ausgewählt worden. Auch historische Kinderfahrzeuge stehen im Fokus der gerade eröffneten Ausstellung, die allerdings auch noch ein ganz besonderes Thema zu bieten hat: die Linie 400. Dabei handelt es sich um die älteste Überland-Eillinie in Sachsen, die seit 1930 Busse zwischen Dresden und Annaberg pendeln lässt.

Mit viel Liebe zum Detail

Welche Gefährte die 95 Kilometer von der Elbe bis ins Erzgebirge schon absolviert haben, ist in Gelenau dank zahlreicher Modellfahrzeuge nachzuvollziehen. "Sie stammen von Gunter Baumann aus dem Kurort Hartha, der als Kind selbst an der Strecke gelebt hat", erklärt Depotleiter Michael Schuster. Der inzwischen 65-jährige Sachse war so von den Bussen fasziniert, dass er anfing, deren Modelle zu sammeln. Aus den Serienprodukten machte er aber individuelle kleine Kunstwerke, indem er auch die kleinsten Details den Originalen anpasste - von der Farbgebung über die Dachreling bis hin zu verschiedenen Lampenformen.

Über 100 Anstiege erfordern 320 PS

Selbst hat Gunter Baumann auch viele Fotos gemacht. Doch gerade bei älteren Fahrzeugen musste er auf historische Bilder und Dokumente zurückgreifen. Dabei stieß er auf einige ganz besondere Exemplare. "Legendär waren die fünf Stück extra für diese anspruchsvolle Linie gebauten Büssing-NAG 80 N F Do, die ab 1933 die Strecke befuhren", erklärt Michael Schuster. Mit einem 320 PS starken Doppelmotor ausgestattet, waren das zu jener Zeit die stärksten Omnibusse der Welt. Doch viel Kraft war eben auch nötig, um die über 30 zumeist sehr langen und steilen Anstiege zu meistern. Auch mehr als 100 Kurven machten es den Busfahrern nicht leicht. Diese sind übrigens auch eingeladen, im Depot Pohl-Ströher vorbeizuschauen. Denn am Samstag, den 15. Juli, wird Gunter Baumann ab 10.30 Uhr für eine Gesprächsrunde vor Ort sein. "Busfahrer sind dann ebenso willkommen wie Leute, die die Linie genutzt haben", sagt Schuster, der auf einen regen Austausch hofft. Generell ist die Sommerschau immer mittwochs bis sonntags jeweils von 10 bis 16 Uhr geöffnet.

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