Elfpunkte-Engel feiert 100. Geburtstag

Jubiläum Grünhainichener Firma widmet seinem Markenzeichen eine Sonderausstellung

Grünhainichen. 

Grünhainichen. Jeder 11. Tag des Monats hat in der Grünhainichener Firma Wendt und Kühn ein besonderes Erlebnis. Im Mai ist dabei Musik angesagt, denn am kommenden Donnerstag, den 11. Mai, werden abends die sanften Töne eines Streichinstrumentes für eine schöne Atmosphäre sorgen. Unter dem Motto "Klänge, Kunst und Kaviar: Einkauf zu späterer Stunde mit Häppchen und Geigenspieler" findet einmal mehr eine Aktion statt, die im Zeichen des berühmten Elfpunkte-Engels steht. Schließlich feiert das Markenzeichen des Unternehmens in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag. "Los ging es mit drei Engeln mit Fackel, Geige und Flöte, die Grete Wendt 1923 als Weihnachtsgeschenk für ihre Mitarbeiter entworfen hat", erklärt Katja Findeisen aus der Erlebniswelt von Wendt und Kühn, wo anlässlich des Jubiläums das ganze Jahr über eine Sonderausstellung zu sehen ist.

Weltausstellung 1937 bringt den Durchbruch

Aus den ersten drei Entwürfen des Elfpunkte-Engels sind inzwischen über 100 Varianten entstanden. Die meisten davon sind in der Sonderausstellung zu sehen, in der die verschiedenen Epochen der Entwicklung mit originalen Exemplaren veranschaulicht werden. "Ein besonderes Highlight stellt der Nachbau eines Engelbaums dar, der Ende der 1920er produziert wurde", sagt Katja Findeisen. Wie viele Exemplare dieses Baums mit 47 schwebenden und 6 sitzenden Engeln entstanden, ist nicht bekannt. Fest steht allerdings, dass es sich um eine Rarität handelt. Genauso sehenswert ist der Engelberg mit Madonna, auf der ein ganzes Orchester an Elfpunkte-Engeln Platz findet. "Damit gelang Grete Wendt 1937 bei der Weltausstellung in Paris der internationale Durchbruch", erklärt Katja Findeisen und verweist auf die dort gewonnene Goldmedaille.

Jedes Jahr kommen neue Varianten dazu

Mit vielen Fotos und Figuren wird in der Sonderausstellung auch gezeigt, wie sich der Elfpunkte-Engel im Laufe der Zeit verändert hat. Die Flügel, die bis 1955 aus Holz gefertigt wurden, bestehen zum Beispiel mittlerweile aus Kunststoff. "Damit sie nicht mehr abbrechen", wie die Leiterin der Erlebniswelt erklärt. Aber auch Farbe und Form der Engel und ihrer vielen Instrumente wurde über die Jahre angepasst und vereinheitlicht. Zu Ende ist die Entwicklung allerdings nie, denn jedes Jahr kommen neue Versionen des Elfpunkte-Engels dazu. 2022 entstand ein Engel mit Alphorn. Und der diesjährige Geburtstagsengel sitzt an einer Staffelei und malt, wie in der Sonderausstellung ebenfalls zu sehen ist.

  Newsletter abonnieren

Euer News-Tipp an die Redaktion