Fördermittelbescheid in Höhe von rund 1,68 Millionen Euro für Naturschutzgroßprojekt im Erzgebirge

Umwelt Projekt soll über 10 Jahre laufen

Satzung. 

Satzung . "Lebensräume verbinden - Naturschutzgroßprojekt Erzgebirgskreis" ist der Name eines Naturschutzgroßprojektes das heute im Marienberger Ortsteil Satzung zum Schutz der einzigartigen Natur- und Kulturlandschaft im Erzgebirge gestartet wurde. Bei der feierlichen Auftaktveranstaltung überreichten Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Matthias Herbert, Abteilungsleiter im Bundesamt für Naturschutz (BfN), gemeinsam mit dem Sächsischen Umweltminister Wolfram Günther den Fördermittelbescheid in Höhe von rund 1,68 Millionen Euro an Landrat Rico Anton. Damit kann die Planungsphase des nun gestarteten dreijährigen Projekt I beginnen. Bei erfolgreichem Abschluss können im dem folgenden über 10 Jahre laufenden Projekt II, für das rund 20 Millionen Euro vorgesehen sind, diese Vorhaben umgesetzt werden.

Finanzierung für Projekt I ist gesichert

Projektträger ist der Erzgebirgskreis mit den Partnerkommunen Große Kreisstadt Marienberg, Crottendorf und Sehmatal. Das Projektgebiet umfasst insgesamt rund 7.000 Hektar und erstreckt sich auf den Großteil der Gemeindegebiete Crottendorf und Sehmatal sowie die Flächen von Rübenau, Kühnhaide, Reitzenhain und Satzung als Ortsteile der Stadt Marienberg. Die Finanzierung erfolgt über die Förderrichtlinie des Bundes, Richtlinie "chance.natur - Bundesförderung Naturschutz" zu 75 Prozent. Der Freistaat Sachsen übernimmt 15 und insgesamt 10 Prozent Eigenanteil stellen der Projektträger Erzgebirgskreis und die Partnerkommunen bereit.

Lebensräume sollen erhalten, entwickelt und vernetzt werden

Ziele im Naturschutzgroßprojekt sind Erhalt, Entwicklung und Vernetzung von Lebensräumen für bedrohte Tier- und Pflanzenarten im Zusammenspiel mit der Nutzung durch den Menschen. In dem auf die Planungsphase folgenden Umsetzungsprojekt sollen unter anderem blütenbunte Berg- und Feuchtwiesen extensiv bewirtschaftet oder Hecken und Kleingewässer zur Schaffung von Kleinstrukturen im Biotopverbund angelegt werden. Von diesen Maßnahmen können zum Beispiel bedrohte Arten wie Arnika, Knabenkraut, Wiesenbrüter, das Braunkehlchen sowie auch seltene Tagfalter, wie der Hochmoorgelbling oder der Lilagold-Feuerfalter profitieren und die Artenvielfalt stabilisiert und erhöht werden.

Stimmen zum Projekt

Bundesumweltministerin Steffi Lemke betonte: "Das Ziel, die biologische Vielfalt zu erhalten, wird vor Ort auch in besonderer Weise mit den Zielen des natürlichen Klimaschutzes gekoppelt. Denn eine wichtige Aufgabe im Projekt wird es sein, den Wasserrückhalt in der Landschaft zu verbessern. Nur im Zusammenspiel mit ausreichendem Wasserangebot können die Ökosysteme Kohlenstoff binden und langfristig speichern."

Umweltminister Wolfram Günther

Für Sachsens Umweltminister Wolfram Günther steht fest: "Das Großprojekt ist ein Meilenstein für den Erhalt der Artenvielfalt in Deutschland. Sachsen unterstützt dabei die Aktivitäten zum Erhalt der biologischen Vielfalt und der Einzigartigkeit dieser Erzgebirgslandschaft mit ihren reichen Bergwiesen, Wäldern und Mooren. Seltene Tier- und Pflanzenarten und seltene Lebensräume werden ab jetzt großflächig und langfristig geschützt."

Wichtiger Impulsgeber

Matthias Herbert vom BfN sagte zum Projektauftakt: "Nicht allein Lebensräume gilt es über das Projekt zu verbinden, sondern auch Menschen - etwa indem eine für den Tourismus ausgesprochen attraktive Landschaft gesichert und weiterentwickelt wird. Das Naturschutzgroßprojekt im Erzgebirgskreise wird hier als wichtiger Impulsgeber fungieren."

Würdigung der einzigartigen Natur-und Kulturlandschaft im Erzgebirgskreis

Ganz besonders freut sich jedoch Landrat Rico Anton: "In der Bewilligung des Naturschutzgroßprojektes sehe ich zuallererst eine Würdigung der einzigartigen und reichen Natur- und Kulturlandschaft im Erzgebirgskreis. Das Erzgebirge ist bekannt für seine ausgedehnten Wälder, bunten Bergwiesen, schattigen Bachtäler und geheimnisvollen Moore. Dieses Landschaftsmosaik ist entstanden durch die Arbeit und Urbarmachung vieler Generationen von Erzgebirgern bis zur heutigen Zeit. Die enge Verbindung der Menschen mit der Natur schlägt sich in zahlreichen Traditionen nieder. Eine besondere Prägung der Landschaft hat der Bergbau bewirkt - nicht umsonst wurde der Montanregion Erzgebirge/Krusnohori der Status des Weltkulturerbes verliehen. Das Naturschutzgroßprojekt ist für den Erhalt dieser einmaligen Landschaft von fundamentaler Bedeutung."

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