Schneeberg. Eine Fragestunde zu den Unternehmer- und Bauernprotesten der letzten Woche in Schneeberg, hat es jetzt im Kulturzentrum "Goldne Sonne" gegeben. Im Podium saßen diejenigen, die Blockanten gestellt und protestiert haben. Im großen Saal der "Goldnen Sonne" sind nur ganz wenige Plätze leer geblieben. Der gelernte Agrotechniker Marcus Alscher hat die Veranstaltung, wo jeder Kritik und Lob äußern und Fragen stellen konnte, moderiert. Man habe Bodenständigkeit bewiesen, so der Schneeberger: "Die Leute konnten beweisen, dass sie kein Interesse daran haben, die Demokratie abzuschaffen. Indem wir Gesicht zeigen, vermitteln wir, dass wir mehr Demokratie wollen, als uns die Politik im Moment zur Verfügung stellt."
Unternehmen haben sich Protest angeschlossen
Den Protesten angeschlossen hat sich Hardy Kotsch, Geschäftsführer der Metallveredelung Kotsch, der ganz klar sagt: "Es geht um Kritik, nicht um Hass." Man fordere nicht mehr Geld oder kürzere Arbeitszeiten: "Wir wollen in Ruhe und planbar wirtschaften können, um uns als Firma auf den Märkten national und international auch weiterhin behaupten zu können." Mehr als 1 Millionen Euro mehr als noch zwei Jahren kosten inzwischen Energie, Löhne und Materialien, erzählt der Unternehmer, der von einem Existenzkampf spricht, der jeden Tag neu ausgefochten werden muss. Man habe als Unternehmer das Gefühl, mit diesen Problemen allein da zu stehen und der bürokratische Aufwand werde immer größer. Es werde immer weniger Geld, was Unternehmen, Handwerker und Bauern in der Tasche haben und damit auch die Mitarbeiter.
Bürgermeister unterstützt Protestierende
Die Städte und Gemeinden leben von der vor Ort angesiedelten Wirtschaft, von allen, die für Wertschöpfung sorgen und den Menschen Arbeit geben, sagt Schneebergs Bürgermeister Ingo Seifert, der den Protest unterstützt: "Respekt vor allen, die bei klirrender Kälte auf der Straße standen, die Diskussion und das Gespräch mit Bürgern gesucht und ihren Protest zum Ausdruck gebracht haben." Unternehmer erwirtschaften Werte und unterstützen den gesamten freiwilligen Bereich einer Kommune durch Sponsorenleistungen und Unterstützung, die Vereinen zukommen lassen, so Seifert: "Wenn das nicht mehr der Fall ist, verlieren wir ein Stück Lebensqualität."