Große Demo im Erzgebirge: "Vertrauen in Regierung verloren"

Protest Landwirte und Unternehmer ziehen an einem Strang

Annaberg-B. 

Annaberg-B. Zirka 750 Teilnehmer waren laut Veranstalter am Mittwoch auf dem Annaberger Marktplatz beim nunmehr 6. Berggeschrey dabei. Zum ersten Mal rollten über die Große Kirchgasse auch zahlreiche Traktoren und Lastkraftwagen mit meist kernigen Sprüchen. Initiiert wurde die Protestkundgebung wieder von erzgebirgischen Unternehmern.

Resolution wird nochmals vorgestellt

Mit dabei war ebenfalls der Verein "Land schafft Verbindungen" (LsV), dessen Resolution, sprich ein Zwölf-Punkte-Plan, gleich zu Beginn vom stellvertretende LsV-Chef Georg Stiegler vorgestellt wurde. Bisher haben 50 Bürgermeister diese Resolution unterschrieben und auch am Mittwochabend lagen die Forderungen zur Unterschrift aus. Auf der Bühne machten dann Unternehmer, Rentner sowie Bürgermeister ihrem Unmut Luft und brachten ihre Forderungen auf den Punkt. Der Tenor bei allen war: "Wir haben das Vertrauen in diese Regierung verloren."

Hunderte unterzeichnen Resolution

Mit der Resolution, die Hunderte Demonstranten am Mittwoch unterzeichneten, wollen die Initiatoren Druck auf die Politik machen. Die Redner übten heftige Kritik und stellten voller Emotionen ihre Forderungen an die Verantwortlichen der Missstände. So betonte Michael Groß, ein selbständiger Handwerker aus dem Sehmatal: "Die Regierung ist absolut beratungsresitent und arrogant, deshalb müssen wir standhaft sein."

Glaubwürdigkeitslücke entstanden

Der Jöhstädter Rentner Siegfried Schüßler erzählte von den Sorgen der Älteren und Familien. Er mahnte die Glaubwürdigkeitslücke der Regierenden und die dreiste Doppelbesteuerung der Renten an und wünschte sich, dass endlich die Waffenlieferungen gestoppt werden. Er sagte außerdem: "Altersarmut geht gar nicht. Ich wünsche mir, dass die Rente zum Leben reicht und ein Umdenken dazu. Es macht mir Angst, denke ich an die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder." Doch ganz gleich, ob Unternehmer, Landwirt, Bürger oder Rentner, sie alle hatten den gleichen Tenor: "Nur gemeinsam sind wir stark. Wir müssen lauter werden und dürfen nicht aufgeben."

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