Heiß diskutierte Motorradskulpturen sollen Zschopauer Innenstadt bereichern

Kultur Neben Scrap-Metal-Art aus Thailand wird auch eine klassische MZ nachgebaut

Zschopau. 

Zschopau. Aufgrund seiner langen DKW- und MZ-Tradition ist Zschopau in erster Linie als Motorradstadt bekannt. In Kürze wird sich dies in der Innenstadt in Form von zwei Motorradskulpturen widerspiegeln, deren Aufstellung der Stadtrat nun beschlossen hat. Dabei handelt es sich einerseits um ein Kunstobjekt aus Thailand. Die aus alten Schrottteilen zusammengesetzte Scrap-Metal-Art-Skulptur, die Robert Hähnel vom Gewerbeverein "Unser Zschopau" zusammen mit weiteren kleineren Tierskulpturen mit dem Gewinn eines Ideenwettbewerbs finanziert hatte, wird auf dem Neumarkt aufgestellt. Vor dem Stadtcafé soll zudem ein Motorraddenkmal in Form einer klassischen MZ RT 125 entstehen.

Kritikern kommt die Tradition zu kurz

Vorausgegangen war eine längere Diskussion. So hatte sich eine Interessengruppe um Veit König gegen die Scrap-Metal-Art-Skulptur ausgesprochen. "Es wird dabei nicht bedacht, wer Zschopau zu einer Motorradstadt gemacht hat. Das waren Zschopauer und keine Künstler aus Thailand. Schrottkunst von dort hat nichts mit Zschopau zu tun", argumentiert König, der stattdessen eine klassische MZ als Gegenentwurf ins Spiel brachte. Auch diese Skulptur wird nun vor dem Stadtcafé aufgestellt. Allerdings ist noch offen, wie genau das Denkmal aussehen wird. "Es gibt zwei Varianten", so König. Neben einem zweidimensionalen Objekt aus Edelstahl sei auch eine gegossene Bronzestatue denkbar, die die MZ RT 125 noch realer erscheinen lässt.

Auswertung für Jahresende vorgesehen

Obwohl König eine von 758 Personen unterzeichnete Unterschriftensammlung gegen das Kunstobjekt aus Thailand vorlegte, wird diese im Insektendesign gestaltete Skulptur demnächst auf dem Neumarkt zu sehen sein - zunächst bis Ende November. Danach soll eine Auswertung erfolgen, wie dieses Angebot angenommen wird. Eine kulturelle Bereicherung des frisch sanierten Neumarkts sieht darin zum Beispiel Stadtrat Niels Sigmund. "Das könnte ein schöner Selfie-Point werden", sagt er und ergänzt: "Kunst muss nicht jedem gefallen, sie sollte aber in unserer Gesellschaft von jedem toleriert werden."

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