Annaberg-Buchholz/Zschopau. Insgesamt fünf Tage sind Detlef Wuttke und seine Mitarbeiter unterwegs gewesen, um 33 Orte zu besuchen. Der Vermessungsingenieur aus Chemnitz hatte dabei ein klares Ziel: den höchsten Weihnachtsbaum zu finden. Die vierte ihrer Touren führte sie durchs Erzgebirge, wo sie morgens zunächst in Zschopau Halt machten. Ganz genau musste das teure Messgerät eingestellt, ausgerichtet und kalibriert werden, ehe feststand, dass der Markt der Motorradstadt von einer exakt 12,94 Meter hohe Blaufichte geziert wird. Kein Bestwert, wie sich bald herausstellen sollte.
Große Spanne festgestellt
Weiter ging's nach Marienberg, wo die digitale Anzeige immerhin schon 13,27 Meter anzeigte. Doch auch das lag wie der Wert in Aue (13,17 m) eher im hinteren Mittelfeld. Der Zwönitzer Weihnachtsbaum (13,95 m) kam immerhin schon an die 14-Meter-Marke heran. Deutlich überboten wurde die aber erst in Stollberg (15,30 m). Doch es ging noch mehr. In Schwarzenberg näherte sich die Messung (19,27 m) schon der 20er-Marke, auch auch die wurde noch übertroffen, denn nichts geht im Erzgebirge über den Annaberger Weihnachtsbaum, der stolze 21,03 Meter misst. Für die Nummer eins in Sachsen reicht es damit allerdings nicht. Den Spitzenwert hat schließlich der Chemnitzer Weihnachtsbaum mit einer Höhe von 23,79 Metern aufzuweisen. Damit ist der Chemnitzer Weihnachtsbaum der höchste im Freistaat. Auf Platz zwei landet der Annaberg-Buchholzer Baum mit 21,03 Metern, gefolgt vom Baum auf dem Striezelmarkt in Dresden, der nur 20,73 Meter misst.
Sachsens Sieger kommt aus einer Großstadt
Durch ganz Sachsen haben die Vermessungen das Team von Ingenieurbüro Wuttke geführt, wobei bei den fünf Touren auch eine B-Note vergeben wurde. "Ich war als Kind unheimlich fasziniert von Kati Witt und ihren hohen B-Noten", erklärt Detlef Wuttke, warum er ein solches System auch für die Weihnachtsbäume einführte. Für Aspekte wie die Schiefstellung des Stamms, Gleichmäßigkeit im Bewuchs, Beleuchtung, Baumschmuck oder Standort werden Punkte verteilt. Ganz genau sieht der 62-jährige Chemnitzer dabei hin - gleichzeitig wird er auch gesehen, was auch ein Ziel der Aktion ist.
Aktion dient bestimmtem Zweck
"Wir wollen als Vermesser in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Das ist ein Beruf mit Zukunft", betont Detlef Wuttke, der seine Zunft mit als Vorreiter der Digitalisierung sieht. Aufgrund der Krise im Baugeschäft muss er sich zurzeit weniger um Eigenheimgrundstücke kümmern, dafür werden mehr Flächen für Windenergieanlagen vermessen. Auch viele Gebäude werden digitalisiert - als Planungsgrundlage oder zur Kontrolle, ob alle Vorschriften eingehalten wurden. In der Weihnachtszeit kommt aber immer noch ein weiteres Projekt hinzu, das den Vermessungsingenieur an viele schöne Orte führt. Nächstes Jahr hofft er, dass sich noch mehr Orte bewerben und es dadurch noch mehr Weihnachtsbäume zu vermessen gilt.