Klimastämme als Sitzbänke: Wie ein Wald im Erzgebirge auf umweltfreundliche Art und Weise touristisch genutzt wird

Umwelt Auch verbautes Holz speichert langfristig CO2

Lauter. 

Lauter. Lebende Bäume speichern CO2 langfristig und auch verbautes Holz hat diese Eigenschaft und somit wirkt beides dem Klimawandel entgegen. Diesen Gedanken hat man jetzt aufgegriffen und zwar in der Form der kunstvoll aus Baumabschnitten gestalteten Bänke, die neu entlang des Erzengelwegs zwischen Lauter und Bockau aufgestellt worden sind.

 

Projekt "Klimastämme" erstmalig in Sachsen umgesetzt

Die Klimastämme am Erzengelweg sind die ersten dieser Art in Sachsen. Die Baumabschnitte stammen von starken Fichten aus dem Forstrevier Bockau, die letztes Jahr aufgrund von Borkenkäferbefall gefällt werden mussten. Das Besondere an diesen Bänken: jede widmet sich einem eigenen Thema - immer mit Bezug zu CO2-Ausstoß und Holzverwendung. Hinzu kommen Informationen, die man Wanderern und Spaziergängern auf kompakten Tafeln zur Verfügung stellt. "Es soll Erholung, Umweltbildung und Waldbewirtschaftung miteinander kombiniert und in illustrierter Form den Leuten nahe gebracht werden", sagt Clemens Weiser, Leiter Staatsforstbetrieb Forstbezirk Eibenstock.

 

Schutzgemeinschaft Deutscher Wald unterstützt

Die Holzgestaltung der Klimastämme hat ein Forstunternehmer aus Eibenstock übernommen. Die Gestaltung der Tafeln ist von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald unterstützt worden. Der stellvertretende Landesvorsitzende Sachsen Henrik Lindner freut sich, wie er sagt, dass dieses Projekt der Klimastämme erstmals in Sachsen umgesetzt worden ist: "Wir hoffen, dass diese Geschichte Schule macht und auch in anderen Forstbezirken und Regionen das Konzept umgesetzt wird." Es sei sehr anschaulich dargestellt, so Lindner, wie man seinen CO2-Fußabdruck in Holz binden kann. Daraus lasse sich ableiten, wie wichtig der Wald ist und wie wichtig es ist, Flächen, wo Schäden entstanden sind, wieder zu bewalden und Wald zu mehren, sprich die Waldfläche zu vergrößern.

 

Naherholung für Kommunen ein wichtiger Faktor

Bockaus Bürgermeistern Franziska Meier: "Wald ist wichtig für die Naherholung. Zeitweise sah es durch das Forsten verheerend aus und jetzt ist durch den Forst alles wieder instandgesetzt worden und es ist ein Kleinod für Wanderer entstanden und dafür sind wir dankbar." Thomas Kunzmann, Bürgermeister von Lauer-Bernsbach sieht das genauso: "Es gehen viele Wanderwege hier entlang und von daher ist eine gute Verbindung. Es sind keine Standard-Bänke, sondern schon etwas nicht Alltägliches."

 

  Newsletter abonnieren

Euer News-Tipp an die Redaktion