Klöppel-Sommerakademie in Schneeberg

Klöppeln Drei Kurse sind im Klöppelzentrum parallel gelaufen

Schneeberg. 

Schneeberg. Die Sommerakademie im Klöppelzentrum im Kulturzentrum "Goldne Sonne" in Schneeberg zieht jedes Jahr Klöpplerinnen aus ganz Deutschland in die Bergstadt. Bei der aktuellen Klöppelwoche, die jetzt zu Ende gegangen ist, zählten die Schneeberger 18 Teilnehmerinnen darunter eine aus der Schweiz. Drei Kurse sind parallel gelaufen - zum einen hat man mit Rosshaar gearbeitet und zum anderen mit Naturmaterialien. Im dritten Kurs gings es um das Entwerfen am Computer mit dem Grafikprogramm Corel Draw.

Rosshaarverarbeitung ist ein schwieriges Handwerk

"Das Programm stellen wir meist schon im Frühjahr zusammen und da hören wir uns auch um, wo bei den Klöpplerinnen das Interesse liegt. Es gibt immer Frauen, die sich beim Kurs schon fürs nächste Jahre wieder anmelden", erklärt Kerstin Wächter, die Leiterin der Klöppelschule in Schneeberg. Rosshaar zu verarbeiten ist selbst für erfahrene Klöpplerinnen, die sich erstmalig daran versuchen, eine Herausforderung. Wasser zum Besprühen des Materials steht immer neben dem Klöppelsack, denn Rosshaar wird nass verarbeitet. Bei der Sommerakademie hat die renommierte Klöpplerin Waltraud Steeb, die aus Ehingen an der Donau kommt, den Kurs zum Thema Rosshaar gehalten: "Wir wollen dieses alte Handwerk erhalten. Früher hat man mit Menschenhaar gearbeitet und da das kostbar und rar ist, hat man, um die Technik kennenzulernen, mit Rosshaar geübt." "Die Rosshaare werden miteinander verzwirnt und dann erst am Klöppel angebunden", erklärt Kerstin Wächter. Je nachdem, wie fein man arbeiten möchte, variiert man mit der Menge der Haare, ergänzt Waltraud Steeb. Selbst Schmuck lässt sich mit Rosshaar gestalten.

Ein guter Ausgleich zum Alltag

Angelika Schmidt aus Roßwein kommt immer wieder gern zur Sommerakademie: "Diesmal habe ich mich für das Rosshaar entschieden und festgestellt, dass es ein sehr störrigen Material ist. Man kann es nicht so handhaben, wie Fäden." Beate Gündel aus der Nähe von Berlin hat sich die Arbeit mit Naturmaterial entschieden: "Bei der Sommerakademie lernt man Neues, nimmt Anregungen mit und lernt technische Feinheiten." Das Kreative und Schöpferische sei ein guter Ausgleich zum Alltag, ergänzt die Lehrerin.

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