Krumhermersdorf eröffnet Badesaison im mittleren Erzgebirge

Freibäder Viele Einrichtungen warten neue Corona-Verordnung ab

Krumhermersdorf. 

Krumhermersdorf. Als erstes Freibad im mittleren Erzgebirge öffnet die Einrichtung in Krumhermersdorf diesen Samstag ihre Pforten. Ab 10 Uhr können sich Geimpfte, Genesene sowie Besucher mit einem tagesaktuellen negativen Corona-Test im kühlen Nass erfrischen. Zwar zeigte das Thermometer am Donnerstagabend erst 16,9 Grad Celsius Wassertemperatur an. Aber die Tendenz zeigt klar nach oben. "Eine Woche zuvor waren es noch 12 Grad", sagt Schwimmmeister Jörg Fritzsch. Trotz allem ist er gespannt auf die Resonanz. Neben angekündigten Gewittern könnte die Testpflicht womöglich ein Grund dafür sein, dass sich die Besucherzahl vorerst noch in Grenzen hält. Vielerorts wollen Kommunen noch die nächste Corona-Verordnung abwarten, um dann Mitte des Monats zu öffnen.

Positive Entwicklung weckt Euphorie

"Wir setzen darauf, dass die Inzidenz weiter fällt - und damit auch der bürokratische Aufwand", sagt beispielsweise Gelenaus Bürgermeister Knut Schreiter. Er hofft auf baldigen Betrieb im örtlichen Erlebnisfreizeitbad. Ab dem 15. Juni, den Gelenau genau wie Dittersdorf und Lengefeld als Eröffnung anpeilt, könnte womöglich die Testpflicht entfallen. Schon drei Tage eher, also am 12. Juni, sollen die Schwimmbecken in Olbernhau und Gornau nutzbar sein. "Unser Konzept steht. Eigentlich wären wir bereit. Aber bei 16 Grad Wassertemperatur zu öffnen, bringt noch nichts. Da kommt niemand", sagt der Olbernhauer Schwimmmeister Daniel Gerstner, dem vor den Corona-Richtlinien nicht bange ist. Rico Rother geht sogar noch einen Schritt weiter. Der Badleiter, der neben dem Marienberger Freizeitbad "Aqua Marien" auch für das Naturfreizeitbad Rätzteich zuständig ist, hat eine "gewisse Euphorie" durch die jüngsten positiven Entwicklungen erkannt. Neben den Gewerbetreibenden und der Gastronomie seien nun auch wieder die Freizeiteinrichtungen gefragt. Die Testpflicht sei dabei zu meistern, denn die Bereitschaft zu helfen ist groß. "Herzlichen Dank an das DRK, das sein Testzentrum jetzt auch sonntagvormittags öffnet", so Rother. Schon diesen Montag, also am 7. Juni kann im Rätzteich gebadet werden.

Testpflicht als Hindernis

Und doch bleibt Corona ein Unsicherheitsfaktor. "Die Testpflicht stellt ein gewisses Hindernis dar", sagt beispielsweise Verwaltungsleiterin Kathrin Sieber aus Drebach. Das Freibad im Ortsteil Venusberg werde wahrscheinlich erst Anfang Juli geöffnet - in der Hoffnung, dass dann keine Tests mehr nötig sind und dass die Wassertemperatur deutlich gestiegen ist. "Zuletzt war es nachts bei uns noch sehr kalt, sodass das Wasser nicht deutlich wärmer wurde", berichtet Kathrin Sieber. Wie sie sieht auch der Amtsberger Bürgermeister Sylvio Krause in der Testpflicht ein Problem. Im ländlichen Raum sei es für vor allem für Familien mit Kindern schwer, tagesaktuelle Tests zu organisieren. "In den Großstädten gibt es mehr Testzentren", sagt Krause, der Schnelltests direkt am Freibad für nicht realisierbar hält. Dies würde für lange Schlangen, zusätzliche Kosten und höheren Personalaufwand sorgen: "Logistisch und finanziell ist das nicht durchführbar." Im Borstendorfer Freibad würden dank des Fördervereins zwar eventuell ehrenamtliche Helfer zur Verfügung stehen. Aber auch dort wird noch zwei Wochen abgewartet. Grund dafür ist in erster Linie die Verkleinerung des Schwimmbeckens, die sich durch die verspätete Lieferung von Edelstahlteilen leicht verzögerte. "Jetzt lassen wir das Wasser ein", erklärt Grünhainichens Bürgermeister Robert Arnold, der dann Mitte des Monats ebenfalls auf eine Aufhebung der Testpflicht hofft.

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