Leben ohne Gemeinnützigkeit nicht vorstellbar

Alltagshelden Sabine Weigel hält die Tafel in Olbernhau am Laufen

Olbernhau. 

Olbernhau. Was wäre dieses Land heutzutage ohne seine Tafeln. Es ist traurig aber wahr, die Tafeln helfen den Ärmeren, doch vor allem auch den Rentnern, die von ihrer kleinen Rente kaum leben können, ihren Lebensunterhalt so gut es geht zu bestreiten. Doch wer und was steckt hinter den Tafeln: Ganz einfach jede Menge Helden des Alltags, die sich ehrenamtlich einbringen und von denen es immer weniger gibt, um die Versorgung der Bedürftigen abzusichern. Eine solche Alltagsheldin ist Sabine Weigel.

Die 62-Jährige leitet seit diesem Jahr mit wenigen Stunden im Minijob die Olbernhauer Tafel. Im Januar übernahmen die Malteser den Warenkorb von der Diakonie und machten eine Tafel daraus. Doch auch schon im Warenkorb war die Olbernhauerin seit 2009 mit großem Engagement dabei. Für die gelernte Facharbeiterin für Holzspielwaren steht fest: "Als ich arbeitslos wurde kam für mich zuhause sitzen nicht in Frage. Also ging ich zum Warenkorb und begann ehrenamtlich zu arbeiten. Ich wollte und will noch immer etwas bewegen und den Leuten helfen. Außerdem bin ich gerne mit Menschen zusammen. Klar, manchmal war ich frustriert, war an der Grenze und habe geheult, weil keine Ware mehr da war. Heute kann ich mir ein Leben ohne Gemeinnützigkeit nicht mehr vorstellen."

Ihr Chef, der Leiter der Annaberger Tafel, Mike Schönfelder, kämpft immer wieder aufs Neue um Mitarbeiter. Deshalb ist er stolz und dankbar, dass er Sabine Weigel hat: "Sie ist eine der Wenigen die dageblieben ist und versucht den Laden am Laufen zu halten. Zurzeit kämpft sie mit drei weiteren Ehrenamtlichen allein und braucht händeringend Fahrer. In ganz Deutschland schreien sie 'Bedürftigkeit', doch wer soll sie alle versorgen. Man kann nicht erwarten, dass das Ehrenamt in seiner früheren Form wiederkommt. Zuverlässige Helfer sind rar, umso mehr Anerkennung verdienen Menschen wie Sabine Weigel, eine echte Alltagsheldin und die gute, engagierte Seele in Olbernhau."

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