"Lebensinseln schaffen für Mensch und Natur": Projekt für Blühflächen im Erzgebirge

Natur Mehr Artenvielfalt als Ziel

Pobershau. 

Pobershau. Das "Lebensinsel-Projekt" geht in das nächste Jahr. Yvonne Scholz vom Landschaftspflegeverband Zschopau-/Flöhatal stellt das aktuelle Programm für die Leader-Region Zwönitztal/Greifensteine auf die Beine. Auch, wenn draußen alles noch grau aussieht und sich der Winter längst noch nicht ganz verabschiedet hat, dreht sich auf ihrem Schreibtisch alles um den aktiven Naturschutz.

"Mitmachen kann eigentlich jeder."

Mit den "Lebensinseln" sind im wahrsten Sinne wild blühende Oasen gemeint. Natürlich einheimische Blüten decken den Tisch für Insekten, Vögel und Kleinsäugetiere. Allerdings gedeihen diese Lebensinseln längst nicht mehr ganz von allein. Sie bedürfen der Hilfe naturschutzinteressierter Menschen. "Mitmachen kann eigentlich jeder", versichert die 61-Jährige. Die "Lebensinseln" können in allen möglichen Größenvarianten angelegt werden. Große Blühwiesen lassen sich genau so einrichten wie kleine Streifen im Garten oder am Rand entlang von Feldern. Sogar auf Balkonen lassen sich diese kleinen Tische decken. "Es ist wichtig, möglichst viele Menschen dazu zu inspirieren", so Yvonne Scholz. Die Flächen müssen entsprechend vorbereitet werden. Zu nährstoffreiche Böden sind für die Lebensinseln nicht geeignet.

Flächen müssen nur ein- bis zweimal gemäht werden

Die Flächen müssen nur ein- bis zweimal jährlich gemäht werden. Das ist zum einen ein Vorteil. Auf der anderen Seite müssen Anwohner und Passanten wissen, dass bis zu anderthalb Meter hoch gewachsenen Halme keineswegs von mangelnder Pflege der Flächen zeugen. Die Pflanzen müssen Zeit für das Ausbilden und Ausfallen der Samen haben. Außerdem ziehen sich hier her schützenswerte Insekten, Vögel und Kleinsäugetiere zurück. Mit der Mahd würden diese Rückzugsräume samt der hier vorkommenden Arten vernichtet. Ein Teil der Flächen sollte aus dem gleichen Grunde gar nicht gemäht werden. "Das sieht in den Augen vieler einfach nicht schön aus, erfüllt aber einen wichtigen Zweck", so Yvonne Scholz. Sie sucht Kontakt zu Kommunen und Privatpersonen, die sich für die "Lebensinseln" begeistern können. In die Pflege lassen sich ihrer Meinung und Erfahrung nach auch Kindergartengruppen und Schulklassen einbinden. Auf diese Weise würden sie sich für ernst gemeinten Naturschutz engagieren. Um so viele Menschen wie möglich zu begeistern, bildet sie auch so genannte Blühbotschafter aus. Der nächste Kurs beginnt am 25. Mai. Dafür gibt es noch freie Plätze. Vor allem in Drebach und in Auerbach werden noch Teilnehmer gesucht. Dann hätten alle zwölf Kommunen der Leader-Region einen Blühbotschafter.

"Tag der offenen Gartenpforte" im Juni

Wie sich die "Lebensinseln" in Kleingärten realisieren lassen, lässt sich zum "Tag der offenen Gartenpforte" erleben. Dieser findet am 29. und 30. Juni statt. Das Motto lautet: "Lebensinseln schaffen für Mensch und Natur". Daran kann sich jeder beteiligen. Nähere Informationen beim LPV unter Tel.: 03735 7696228 oder auf der Internetseite.

 

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