Marienberg. Mit fünf Siegen in Folge hatten die Handballerinnen des HSV 1956 Marienberg zuletzt ihre Heimstärke unter Beweis gestellt. Dass sie aber auch auswärts auftrumpfen können, haben sie nun beim HC Rödertal II gezeigt. Mit 32:22 gelang den Erzgebirgerinnen beim Tabellendritten der Sachsenliga ein vor allem in dieser Höhe überraschender Sieg. Damit stehen für die Mannschaft von Trainer Chris Tippmann nun Platz 6 und eine ausgeglichene Bilanz von 14:14 Punkten sowie 398:398 Toren zu Buche. Eine Momentaufnahme, von der vor wenigen Tagen niemand beim HSV zu träumen gewagt hätte.
Den Personalsorgen getrotzt
Nicht nur wegen der Tabelle und der 24:26-Niederlage im Hinspiel hatten sich die Erwartungen in Grenzen gehalten. Auch die Personallage verursachte Sorgenfalten, saßen doch in diesem Auswärtsspiel nur zwei Feldspielerinnen auf der HSV-Bank. Auch Trainer Chris Tippmann war nicht dabei, weil er mit den B-Juniorinnen des HSV auf Reisen war. Und doch zauberten die Gäste vor allem in der zweiten Halbzeit einen bärenstarken Auftritt aufs Parkett. Nach dem 18:18-Ausgleich zu Beginn der zweiten Halbzeit nahmen die HSV-Damen endgültig das Zepter in die Hand und zogen rasch auf 28:19 davon.
Abwehr als Schlüssel zum Sieg
"In der ersten Halbzeit hatten wir noch zu viele technische Fehler. Unsere Wurfquote war auch nicht optimal", berichtet Teamleiterin Kerstin Born, die in Vertretung von Tippmann diesmal die Mannschaft betreute. Trotz einiger Mängel habe der HSV schon vor dem Seitenwechsel erkannt: "Es geht mehr an diesem Tag." Neben der ruhigen und überlegten Spielweise sah Kerstin Born vor allem einen Schlüssel zum Erfolg: "Wir haben das Spiel mit einer sensationellen Abwehr gewonnen." Zur starken Defensive trugen auch die beiden Torhüterinnen Julia Kluge und Tereza Fritzsche bei, die die Rödertalbienen mit vielen Paraden zur Verzweiflung brachten. Vorn sorgten derweil vor allem Vivian Dresel (11), Nikola Holeckova (6) und Leonie Tinney (5) für die Tore.