Nach Brand in Landwirtschaftsbetrieb im Erzgebirge: Mahnfeuer entfacht

Aktion Rund 700 Leute zeigen ihre Solidarität

Stützengrün. 

Stützengrün. Auf dem Parkplatz hinter der Raststätte zur Waldhummel in Stützengrün ist am Donnerstagabend ein Mahnfeuer entfacht worden, bei dem sich rund 700 Leute versammelt haben, um ihre Solidarität zu zeigen. Hintergrund: ein Brand bei einem Landwirtschaftsbetrieb in Oelsnitz.

Das Warum steht im Raum

Fragezeichen türmen sich - warum sind bei einem Landwirtschaftsbetrieb in Oelsnitz mehrere Fahrzeuge in Flammen aufgegangen? Näheres weiß man noch nicht - die Ermittlungen laufen. Man vermutet Brandstiftung, denn Unbekannte haben vor Ort eine Nachricht hinterlassen "Schluss mit Blockade, sonst brennt alles".

Familienunternehmen geschädigt

Für Landwirt Carsten Schulze, der das betroffene Familienunternehmen führt, ist die Situation mehr als deprimierend. Es steht ein Zusammenhang mit den Bauernprotesten und Blockaden im Raum, denn Schulze steht mit vorn dran und hat auch selbst Aktionen angemeldet: "Wir haben niemandem etwas Böses gewollt und waren mit bestem Wissen und Gewissen für die Leute auf der Straße. Die Resonanz war auch zu 90 Prozent positiv für uns." Durch den Brand ist die Hälfte seiner Technik unbrauchbar - in Summe sechs Fahrzeuge. "Der Gesamtschaden beläuft sich auf knapp über eine halbe Millionen Euro", weiß der 31-jährige: "Wir können aktuell nur noch mit 25 Prozent Leistung arbeiten." Das Problem sei auch, so Schulze, dass die Versicherung wahrscheinlich weder den Schaden am Traktor noch am Güllewagen übernimmt und das sind rund 270.000 Euro. Doch aufgeben, das kommt nicht in Frage. "Jetzt erst recht", sagt Schulze.

Mahnfeuer verbunden mit Spendenaktion

Das Mahnfeuer in Stützengrün war verbunden mit einer Spendenaktion. "Die Hilfsbereitschaft ist sehr groß. Es ist überwältigend", sagt Carsten Schulze. Landwirtin Yvonne Barth, die zusammen mit Kerstin Leistner, Inhaberin der Raststätte zur Waldhummel in Stützengrün, zu den Organisatoren des Mahnfeuers gehörte, sagt: "Es soll kein Protest sein. Der Hauptgrund ist die Unterstützung des geschädigten Betriebes." In Summe sind 2.200 Euro an Spendengeldern zusammengekommen. Was Yvonne Barth nicht nachvollziehen kann ist, dass Unbekannte so ans Eingemacht und an die Existenz gehen: "Mir ist nicht bekannt, dass ein Landwirt jemandem materiellen oder persönlichen Schaden zugefügt hat. Das, was in Oelsnitz passiert ist, geht gar nicht."

 

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