Neue Schwibbogen-Version aus Drebach

Volkskunst Sven Melzer bringt das Motiv mit seiner Innovation optimal zur Geltung

Drebach. 

Drebach. Beleuchtete Schwibbögen, deren Licht von innen kommt, gibt es schon lange. Doch keiner bringt das Motiv so zur Geltung wie die Version, die Sven Melzer nach viel Tüftelei erschaffen hat. Dank LED-Streifen und einer bestimmten Art von Plexiglas wirkt es so, als würde der komplette Hintergrund erstrahlen. "Es ist spezielles Material mit Partikeln, die das Licht auf besondere Weise brechen", erklärt der 44-jährige Drebacher, der trotz dieses Kunststoffs fast zwei Jahre für seine Kreation brauchte. Seinem ersten Entwurf, der nur aus Plexiglas bestand, fehlte der Kontrast - ebenso der zweiten Version mit einem Bogen aus Holz. Erst als er die Kunststoffplatte zwischen die ausgesägten Holzmotive klebte, war die Innovation perfekt. Inzwischen ist diese im Laden seiner Mutter sowie bei einem Seiffener Großhandel zu haben.

Im Bann erzgebirgischer Traditionen

"Mich hat schon immer gestört, dass abends in den Fenstern die Motive der Schwibbögen nur schwer zu erkennen waren", nennt Melzer den Grund für seine Grübelei und Tüftelei. Oft strahlte nur der obere Bereich mit den Kerzen beziehungsweise Lampen. Erzgebirgische Traditionen liegen dem 44-Jährigen sehr am Herzen. Nicht umsonst ist er der Vorsitzende der Drebacher Heidelbachtalmusikanten. Doch nicht nur die Musik fasziniert Sven Melzer, sondern auch die erzgebirgische Volkskunst. "Ich bin quasi im Laden meiner Großeltern aufgewachsen", erzählt er. Inzwischen wird das Geschäft von seiner Mutter Gudrun Melzer geführt. Sie mit einem völlig neuartigen Produkt zu unterstützen, sei eine weitere Motivation für das Projekt gewesen - die Suche nach einer Innovation mit Serienreife.

Zwei Motive zur Auswahl

Mit der Verbindung der drei Schichten, von denen die innere komplett erstrahlt, war es aber immer noch nicht ganz getan. Denn der an der Innenseite des Bogens befestigte LED-Streifen leuchtet ja nach unten. Ausgerechnet die vermeintlichen Kerzen ganz oben, die traditionsgemäß die Lichtquelle darstellen, blieben zunächst dunkel. Also ließ Melzer noch einen kleinen Freiraum in den Kunststoff oberhalb fräsen und fügte auch dort den LED-Streifen ein, der das Licht nun ebenso nach oben abgibt. 140 Exemplare umfasst die erste Auflage, die mit klarem sowie mit satiniertem Glas zu haben ist. Zwei Varianten bietet auch die Modellauswahl: Neben dem klassischen Motiv mit zwei Bergmännern, Klöpplerin und Schnitzer gibt es auch ein Motiv mit der Drebacher Kirche. "Vielleicht kommen ja bald weitere Motive dazu", sagt Melzer, der beim Patentamt einen Gebrauchsmusterschutz für seine Innovation angemeldet hat. "Es ist keine Neuheit, sondern eine Weiterentwicklung", sagt er.

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