Neukirchen. Die drei Hausärzte Frank Hänig, Olf Fischer und Andrea Schmidt sind Mitte Januar in ihre neuen gemeinsamen Praxisräume in der Hauptstraße 3 gezogen.
Auch zuvor haben sie bereits in diesen Räumlichkeiten praktiziert, waren jedoch zusätzlich auch an der Hauptstraße 98 ansässig. "Allerdings wurden wir dort zweimal von Hochwasser überrascht. Außerdem war bis vor drei Jahren eine Psychologin hier ansässig, die mit ihrer Praxis umgezogen ist, wodurch sich für uns neue Möglichkeiten ergaben", sagt Frank Hänig.
Der 77-Jährige betreibt die Hausarztpraxis gemeinsam mit seinem Neffen Olf Fischer bereits seit 2005. Vor drei Jahren kam Andrea Schmidt als angestellte Ärztin dazu. Insgesamt zwei Jahre lang dauerte der komplette Umbau sowie das Einholen der erforderlichen Genehmigungen. Entstanden ist ein neuer Anbau mit Fahrstuhl für einen behindertengerechten und separaten Zugang sowie ein neues Behandlungszimmer. Außerdem erfolgte eine Umstrukturierung des Anmelde- und Wartebereichs und es wurden neue, barrierefreie Patiententoiletten geschaffen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 390.000 Euro, wovon 96.000 vom Land Sachsen gefördert wurden. Obwohl Frank Hänig mittlerweile 77 Jahre alt ist, praktiziert er immer noch als Arzt in der neuen Gemeinschaftspraxis. Er sagt: "Aufgrund meines Alters arbeite ich etwas weniger, 2024 läuft meine Zulassung aus. Mir macht die Arbeit großen Spaß. Deswegen möchte ich solange für meine Patienten da sein, wie es meine Gesundheit zulässt." Wenn es aber soweit ist, könnten die Patienten nur durch Mehrarbeit seiner Kollegen Olf Fischer und Andrea Schmidt behandelt werden. Deshalb ist die Praxis schon auf der Suche nach einem weiteren Arzt, der diese Lücke füllen kann. Im Altlandkreis Stollberg gibt es insgesamt 44 niedergelassene Hausärzte. Der Versorgungsgrad liegt bei gerade einmal 77,5 Prozent, 18 freie Stellen müssten besetzt werden. Die Pressesprecherin der Kassenärztlichen Vereinigung Katharina Bachmann-Bux erklärt: "Viele junge Medizinstudenten sehen eine Praxis in einer ländlichen Gemeinde als nicht attraktiv an."