Protest des Lugauer Einzelhandels: Bei vielen geht es knallhart um die Existenz

Protest Händler, Gewerbetreibende und auch Vereine machen auf ihre Situation aufmerksam

Lugau. 

Lugau. Einzelhändler haben es in Zeiten der Corona-Pandemie nicht leicht - vielen steht aufgrund der Zwangsschließung durch den Lockdown mittlerweile das Wasser bis zum Hals. Nachdem der Gewerbeverein Stollberg an drei aufeinanderfolgenden Wochen jeweils eine Protest-Aktion auf dem Markt in Stollberg gestartet hat, zieht jetzt der Gewerbeverein Lugau-Gersdorf nach. Der Vereinsvorsitzende Ralf Miethke hatte jetzt eine Protest-Aktion angemeldet und gestartet, um ebenso, wie die Stollberger zuvor, auf die prekäre Situation aufmerksam zu machen. Dem haben sich nicht nur Händler und Gewerbetreibende angeschlossen, sondern auch Vereine. "Wir möchten öffnen mit Verantwortung. Wir verstehen die Politik nicht. Es ist unverständlich, dass einige Läden öffnen dürfen und andere nicht", sagt Ralf Miethke, der selbst in Lugau einen Reiseservice betreibt. Juwelier Andreas Dietz sagt: "Wir haben alle Hygienekonzepte entwickelt und ich denke, ein Hotspot in einem kleinen Geschäft wird nicht entstehen. Es ist nachgewiesen, dass die Übertragungswege an ganz anderen Stellen zu suchen sind. Ich gönne es den Buchläden von ganzem Herzen, dass sie öffnen dürfen, aber das sind Entscheidungen, die keiner versteht. Einer darf öffnen und der andere nicht. Bei uns geht es um die Existenz, bei vielen ums Lebenswerk. Die Geschäfte sind teilweise über Generationen über Jahrzehnte aufgebaut worden."

Aufgeben ist (noch) keine Option

Wie lange das mit den aktuellen Einschränkungen noch durchzuhalten ist, kann Dietz nicht beantworten: "Bei uns ist das Weihnachtsgeschäft das wichtigste Geschäft im gesamten Jahr und das ist weggebrochen. Ein Aufgeben kann ich mir nicht vorstellen, weil einfach zu viel dranhängt. Persönlich bin ich Optimist und ein gewisses Gottvertrauen ist auch da, dass alles irgendwann wieder in normalen Bahnen läuft. Das geht aber nur, wenn ein Umdenken stattfindet. Das Virus ist sicherlich gefährlich und das bezweifelt auch keiner, aber was man nicht versteht ist, dass diese Pandemie auf den Schultern von Künstlern, Gastronomen und kleinen Gewerbetreibenden ausgetragen wird."

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