Protest per Autokorso: 125 Fahrer folgen Aufruf von erzgebirgischer Bürgerinitiative

Protestaktion Zahlreiche Pkw beteiligen sich an Tour durch die Region Zschopau

Zschopau. 

Zschopau. Nachdem in den Tagen zuvor außerordentlich viele Traktoren auf den Straßen unterwegs gewesen sind, ist in der Zschopauer Region am Samstagvormittag mit einem Autokorso ein Zeichen gesetzt worden, dass größtenteils aus Pkw bestand. Die Fahrer von rund 145 Fahrzeugen waren dem Aufruf der Bürgerinitiative "So geht Erzgebirge-Widerstand" gefolgt, deren Mitglieder und Anhänger sonst montags immer zu Fuß unterwegs sind. Diesmal sollte die Unzufriedenheit mit der Regierung und ihrer Politik auf vier Rädern zum Ausdruck gebracht werden - und die Resonanz war erstaunlich.

Mehr Teilnehmer als erwartet

Zunächst waren der Polizei etwa 30 Fahrzeuge angekündigt worden. Letztlich versammelten sich gegen 10 Uhr aber rund viermal so viele am alten Zschopauer MZ-Werk, von wo aus die Kolonne zu einer Runde durch die Region aufbrach. Über Gornau, Amtsberg, Scharfenstein, Wolkenstein und Gehringswalde führte der Weg zur Heinzebank. Auch diesmal waren wieder einige Traktoren und Lkw dabei, doch im Vergleich zu den Aktionen der vergangenen Tage wesentlich mehr Pkw, an denen auf Plakaten der Unmut und die Unzufriedenheit vieler Menschen deutlich wurde.

Viele Plakate zu lesen

"Wir lassen uns nicht mehr verarschen" war zum Beispiel zu lesen. "Stoppt die Zerstörung unserer Wirtschaft!" stand auf einem anderen Plakat. "Die Unzufriedenheit ist groß, denn die Politik geht einfach am Ziel vorbei", sagte ein Mitorganisator der Protestaktion. Dies sei mit Corona-Regeln losgegangen, ebenso sorgen andere Themen wie Heizungsgesetz und Digitalisierung für wachsenden Unmut, so sein Eindruck. Er und seine Mitstreiter hätten sich bereits an vorangegangenen Protestaktionen beteiligt.

Mit reichlich 20 km/h unterwegs

"Aber das ist kein Bauernaufstand mehr", findet der Erzgebirger, der sich bereits bei den Bauern-Protesten bestätigt sah: "Da standen viele Menschen am Straßenrand und haben gejubelt." Weil viele Teile der Bevölkerung betroffen seien und die Regierung bislang nicht reagiert habe, werde der Protest fortgesetzt - so wie am Samstag durch das reichlich 20 km/h schnelle Autokorso. Die Zusammenarbeit mit der Polizei habe dabei gut funktioniert, so der Mitorganisator.

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