Reger Betrieb auf der Zschopauer Igel-Ranch

Tierschutz Mitarbeiter der Tierauffangstation bereiten stachlige Mitbewohner auf den Winter vor

Zschopau. 

Zschopau. Je weniger Blätter die Laubbäume tragen, desto größer ist der Betrieb in der Zschopauer Igel-Ranch. So in etwa lässt sich das Treiben in einem gesonderten Bereich der städtischen Tierauffangstation beschreiben, in dem Leiterin Christine Grzelka und ihre Stellvertreterin Jessy Weber viel zu tun haben. Stachlig mögen sie durchaus sein - die kleinen Tiere, die nun in den Mittelpunkt rücken. Genauso sind die Igel aber auch niedlich, sobald sie ihr Gesicht zeigen, und außerdem wichtig für die Natur. Deshalb bringen viele Menschen die Tiere hierher, wenn sie sie hilflos am Weges- oder Straßenrand finden.

Witterung spielt wichtige Rolle

"Wir hatten schon bis zu 18 Igel hier in unserer Ranch", erzählt Christine Grzelka. In besonders heißen und trockenen Jahren sei das gewesen: "Dann finden die Mütter kaum noch Futter für die Kleinen, sodass die ihre Nester verlassen." In diesem Jahr zeigte sich das Wetter zwar von seiner feuchteren Seite, doch wieder einmal zeigt sich, wie nützlich die 2019 gebaute Zschopauer Igel-Ranch ist. Acht Exemplare wurden bislang abgegeben. "Und es können noch mehr werden", sagt Christine Grzelka, die erfahrungsgemäß noch Zuwachs bekommt, je näher der Winter rückt.

Ein leckerer Speiseplan

"Manchmal bringen sie kaum noch 10 Gramm auf die Waage, wenn sie hier ankommen", sagt die Leiterin über ihre neuen Mitbewohner. Feingefühl ist dann gefragt, um die Igel zu pflegen wieder zu Kräften zu bringen. Drei hätten es diesmal nicht geschafft, doch die anderen wurden mit Katzenfutter, Mehlwürmern und anderen Leckereien bestens versorgt. Sogar gekochte Eier oder Rührei stehen manchmal auf dem Speiseplan. Ist ein Gewicht von 700 Gramm erreicht, können die Igel raus aus dem warmen Gebäude. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase im kälteren Schuppen kann es hinübergehen in die kleinen Holzgebäude der Igel-Ranch. Wie in einer Ferienanlage sind dort die "Häuser" nummeriert, um einen Überblick über jedes Tier zu bewahren. Dort verbringen die stachligen Tiere den Winter, ehe sie im Frühjahr auf eigene Initiative die Ranch verlassen können - oder mitunter auch von Familien, die sie gefunden hatten, wieder abgeholt werden. "Viele kommen wieder", so Christine Grzelka.

  Newsletter abonnieren

Euer News-Tipp an die Redaktion