Schneeberg: Festwochenende zum Bergstreittag steht bevor

Höhepunkte Bergparade, Berggottesdienst und Abschlusskonzert

Schneeberg. 

Schneeberg. Mit dem Bergstreittag erinnern die Schneeberger jedes Jahr an ein besonderes Ereignis in der Geschichte und zwar an die erfolgreichen Lohnkämpfe der Bergleute. Was sich dahinter verbirgt? Nach 25 Jahren intensiven Bergbaus im Zuge des großen "Berggeschreys" 1471, sind die Silberfunde erstmals weniger geworden und der Aufwand immer größer. Das Betreiben der Gruben wurde teuer und der Ertrag geringer. Die Grubenbesitzer haben deshalb im Jahr 1496 beschlossen, den Wochenlohn der Bergleute von zehn Groschen um einen Groschen zu "brechen". Das führte dazu, dass die Knappen ihre Arbeit niederlegten. Dieser Versuch konnte durch eine Gewerkschaft - die Knappenschaft - abgewehrt werden. Als 1498 erneut eine Lohnkürzung der Bergleute erfolgen sollte, legten die Knappen der Schneeberger Silberbergwerke ihre Arbeit nieder und zogen mit wehenden Fahnen aus der Stadt. Der Streik zeigte Wirkung und die Forderung wurde zurückgenommen. Der erfolgreiche Arbeitskampf ging als "Bergstreittag" in die Geschichte ein.

Feier, um an Geschichte zu erinnern

In Schneeberg wird diesem Ereignis alljährlich am 22. Juli gedacht. Zu den Höhepunkten gehören die große Bergparade und der Berggottesdienst, der in St. Wolfgang gefeiert wird. Die Tradition bewahrt man sich und besonders die Teilnehmer der Bergparade tragen mit ihren farbenprächtigen Habits dazu bei, das das bergmännische Standesbewusstsein bis in die heutige Zeit bewahrt bleibt.

Die Bergparade startet am Freitag, 18:15 Uhr, in Neustädtel und gegen 18:45 Uhr wird die Parade dann in der Innenstadt erwartet und zieht in die St. Wolfgangkirche zum Berggottesdienst ein. Dieser wird per Videoleinwand live auf den Markt übertragen. Das Abschlusskonzert beginnt 20:30 Uhr. Dabei sind alle teilnehmenden Bergmusiker und Posaunenbläser noch einmal zu erleben. In diesem Jahr erleben Besucher der Bergstadt Schneeberg ein Festwochenende mit kulturellem Rahmenprogramm, Kleinbahnfahrt in die Bergbaulandschaft, einem Natur- und Kunsthandwerkermarkt und einem Holzbildhauersymposium

Buntes Rahmenprogramm geplant

Das Wochenende zum Bergstreittag beginnt Freitag 13 Uhr mit dem Turmblasen vom Rathausturm und ab 13:45 präsentieren sich Händler, die am Marktreiben teilnehmen. Musikalisch gibt der Bergchor "Glück auf" Schneeberg ab 15 Uhr ein bergmännisches Konzert im Innenhof des Schnorrhauses und ab 15:30 Uhr gibt es in der Innenstadt musikalische Unterhaltung und Mundart mit dem Erzgebirgsensemble Aue. Auch für Samstag haben die Schneeberger ein buntes Programm zusammengestellt. Ein Höhepunkt ist ab 15 Uhr die Bürgermeisterwette, bei der zehn Puppen aus Schneeberger Produktion gesucht werden. Am Abend können Besucher ab 19 Uhr gespannt sein auf die "Sommernachtsträume" mit dem Landesbergmusikkorps Sachsen - Musikkorps der Bergstadt Schneeberg und deren Gästen.

Für den Sonntag steht ab 11 Uhr Unterhaltung mit der Bergkapelle Schneeberg auf dem Programm und ab 14 Uhr gibt's erzgebirgische Volksmusik mit "De Hutzenbossen". Übers Wochenende sind verschiedene Stadtführungen geplant. Unter anderem geht's am Freitag um das barocke Schneeberg und am Samstag um das sagenhafte Schneeberg. Los geht es jeweils 10:30 Uhr an der Touristinformation. Die Mühlbergführung beginnt Freitag, 13 Uhr, am Hotel Steiger und die Führung über den Bergbaulehrpfad am Samstag um 10:30 Uhr am Pochwerk.

Viel zu entdecken: Fundgruben und Bergwerke öffnen die Tore

Im Rahmen des Wochenendes zum Bergstreittag sind auch Museen und Kirchen geöffnet und in der Bergbaulandschaft gibt es einiges zu erleben. So öffnet unter anderem die Fundgrube "Wolfgangmaßen" am Freitag, Samstag und Sonntag jeweils 10 bis 16 Uhr. Besucher können historisch-bergmännisches Handwerk erleben und es besteht die Möglichkeit, die Radstube zu besichtigen. Der Bergbauverein Schneeberg um den Vorsitzenden Volkmar Müller, hat sich wieder etwas einfallen lassen.

Am Sonntag beginnt 10 Uhr ein Vortrag zum Thema "Bergbaugebiet Brand Erbisdorf". Geöffnet hat Freitag und Samstag von 9 bis 15 Uhr auch die Fundgrube "Weißer Hirsch" - dort sind Führungen mit Grubenbefahrung möglich. In der Silberschmelzhütte St. Georgen werden Samstag, 11 bis 18 Uhr, Rundgänge angeboten. Führungen laufen auch im Siebenschlehener Pochwerk an allen drei Tagen von 10 bis 17 Uhr. Geöffnet hat ebenfalls das Museum für bergmännische Volkskunst am Freitag von 10 bis 18 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 10 bis 17 Uhr. Besucher können dort am 22. Juli auch die erzgebirgische Dorfkirmes in Aktion bewundern.

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