Sohn Mike Heydenreich: "Mein Vater hat für das Motorradwerk gelebt"

Nachruf Ehemaliger stellvertretender MZ-Betriebsdirektor Christian Heydenreich findet am Montag seine letzte Ruhestätte in der Motorradstadt

Zschopau. 

Zschopau. Der Zschopauer Christian Heydenreich ist am 14. März einen Monat vor seinem 88. Geburtstag nach schwerer Krankheit verstorben. Das Herz des Direktors für Produktion und stellvertretenden Betriebsdirektors schlug für den Motorradhersteller MZ. Sein Leben war eng mit dem Motorradwerk verbunden. 1949 begann alles in der damaligen DDR mit einer Lehrausbildung zum Werkzeugmacher im Lehrkombinat des VEB Motorradwerk Zschopau. In den folgenden Jahrzehnten, in der Zwischenzeit mit abgeschlossenem Studium am Institut für Berufsschullehrerausbildung in Chemnitz, war er zunächst Planungstechnologe, und arbeitete sich schließlich bis in die Führungsebene empor.

Bis zur Liquidation von MZ 1992 war er Teil der Geschäftsführung, anschließend Gründungsmitglied und Gesellschafter der ITG-Firmengruppe im ehemaligen MZ-Werk bis zum Renteneintritt zwei Jahre später.

Ein Mann von Welt

Der gebürtige Zschopauer war ein umtriebiger Mensch, der positiv in die Zukunft schaute, seine Ziele immer vor Augen. Wichtig war Christian Heydenreich dabei immer, einen guten Draht zu den Werksangestellten zu unterhalten. Er hinterlässt seine Ehefrau Rosi und zwei Kinder, Tochter Andrea und Sohn Mike.

Der 57-jährige Mike Heydenreich reflektiert die Lebensgeschichte seines Vaters: "Da mein Opa Walter als DKW-Ingenieur und Deportierter zwischen 1946 und 1952 in Russland am Aufbau des Werkes in Ischewsk mit weiteren vier Ingenieuren arbeitete, wuchs mein Vater in seiner Jugend praktisch ohne Vater auf. Mein Vater war ein offener, zugänglicher Mensch mit einer positiven Lebenseinstellung. Für das Motorradwerk hat er gelebt. Er startete bei MZ mit einer Lehre und hat sich bis zum Werkleiter hochgearbeitet und dabei sämtliche Stationen durchlaufen. Zu den Werksangestellten pflegte er ein inniges Verhältnis. Er war beliebt, sein Umgang mit den Beschäftigten war offen und ehrlich."

Liebevoller Nachruf von Eberhard Bredel

In liebevoller Erinnerung an seinen Freund, leitenden Mitarbeiter, Kollegen und Geschäftspartner, formuliert der ehemalige Direktor für Produktion des Kombinates für Zweiradfahrzeuge Simson Suhl und letzte MZ-Betriebsdirektor, Eberhard Bredel: "Ich kannte Christian seit 1982. Mehr als 40 Jahre verband uns neben der engen Zusammenarbeit auch eine enge Freundschaft. Daher ist es mir ein Herzensbedürfnis, einige Worte in liebevoller Erinnerung zu sagen. Christian zeichnete eine tiefe Verbundenheit, neben seiner Familie natürlich, mit den werktätigen Menschen aus. MZ, das war seine zweite Familie. Das Wohlergehen der Beschäftigten und deren Familien lag ihm ganz besonders am Herzen." Der 79-jährige Börnichener sagte weiter: "Ich persönlich schätze noch heute seine Treue und absolute Zuverlässigkeit in jeder auch noch so schwierigen Situation. Christian war absolut überzeugt von den Zweitaktmotorrädern. Als Produktionsdirektor war Christian einer der Impulsgeber für die Weiterentwicklung der Fertigungstechnologie und Produktionsorganisation. Sein Maßstab war eine kostengünstige Produktion, die hohe Qualität und Zuverlässigkeit der Motorräder. An der Verwirklichung seiner Ziele arbeitete Christian mit höchstem persönlichem Einsatz. Ich habe eine große Hochachtung vor seinem Fleiß, seinem Sachverstand und unermüdlichen Einsatz für das Werk und für die Menschen unserer Region. Lieber Christian, ich verneige mich vor Dir." Am Montag, dem 3. April, wird Christian Heydenreich zu Grabe getragen. Die Urnenbeisetzung findet um 13 Uhr auf dem Friedhof von Zschopau statt. Anschließend lädt die Familie Heydenreich die Trauergäste zum Trauer-Café ins Deutsche Enduro Museum ein.

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