Stadtrat lehnt Beschlussantrag mehrheitlich ab

Gartenanlage Gartenanlage bleibt erhalten

Thalheim. 

Thalheim. Die Stadt Thalheim hatte vor, einen Bebauungsplan aufzustellen und zwar im Bereich "An der Ludwig-Jahn-Straße - Volksgesundheit". Man wollte Fläche schaffen für Wohnbebauung. Aus Sicht der Kommune lautet die Begründung, in der Stadt Thalheim stünden derzeit für die Entwicklung von Wohnbauflächen keine nennenswerten Flächenreserven mehr zur Verfügung. Im besagten Bereich hätte man ein rund 1,3 Hektar großes Plangebiet. Das hätte aber auch bedeutet, der Gartenanlage "Volksgesundheit", die auf einer Fläche von rund 62.000 Quadratmetern 249 Gärten hat, wären 20.000 Quadratmeter und damit 70 bis 80 Gärten verloren gegangen.

Beplantes Stück über 110 Jahre alt

Das Stück, was seitens der Kommune beplant werden sollte, ist der älteste Teil der Anlage und über 110 Jahre alt. Mit den Bebauungsplänen hatte die Kommune die Rechnung allerdings ohne den Stadtrat gemacht. Die Mehrheit der Räte hat den Beschlussantrag nach 1,5 Stunden Vorhabenvorstellung seitens Bürgermeister Nico Dittmann, in der gestrigen Sitzung abgelehnt. Man hat sich hinter das Stück grüne Lunge von Thalheim gestellt und sich gegen den Bebauungsplan ausgesprochen.

Bevor es in den Ratssaal ging, hatten sich einige Gartenfreude vorm Rathaus versammelt, um ihrem Unmut Ausdruck zu verleihen. Thomas Schletter, der 1. Vorsitzende der Gartenanlage "Volksgesundheit" sagt: "Wir haben auf der Anlage Hobbygärtner, die ihren Garten dort seit Jahrzehnten haben, stellenweise seit 50 Jahren. Wir haben aber auch junge Familien mit Kindern, die einen Garten nutzen. Besonders in der Coronazeit war die Nachfrage sehr hoch."

Großes Aufatmen nach gestrigem Beschluss

Das Thema Bebauung steht schon einige Jahre auf der Agenda und es habe auch schon einige Termine zusammen mit dem Kreisverband der Kleingärten bei Bürgermeister Nico Dittmann gegeben, wie Schletter sagt. Nach dem Beschluss gestern, großes Aufatmen. "Es war sehr emotional und wir sind jetzt alle erleichtert", sagt Schletter. Die zweite stellvertretende Bürgermeisterin Johanna Stampfer hat selbst einen Garten im betroffenen Bereich: "Mir drückt das Herz, wenn ich daran denke. Es kommen dort viele Generationen zusammen und man sieht, mit wie viel Liebe die Leute dort ihre Gärten pflegen und die Kinder dort groß werden. Gerade auch jetzt in der Zeit sind die Menschen dankbar, dass sie im eigenen Garten etwas anbauen dürfen."

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