Tour von Gornsdorf nach Rom ist für Simson-Duo (fast) kein Problem

Zweiradtechnik Mutige Piloten meistern binnen zwei Wochen 3280 Kilometer und so manche Reparatur

Gornsdorf. 

Gornsdorf. Die Werkstatt des kürzlich gegründeten Vereins zum Erhalt historischer Zweiradtechnik in Gornsdorf ist Start und Ziel einer verrückten Tour gewesen. Nicht die Erzgebirger selbst wagten sich auf eine weite Reise, sondern zwei mutige Piloten eines befreundeten Vereins. Gemeint sind Christian Schmidtke und Manuel Zahn von einer Brandenburger Schraubertruppe, die so manche Gemeinsamkeit mit den Gornsdorfern verbindet. Allen voran natürlich die Liebe zu Simson-Mopeds, die das Duo über die Alpen bis nach Rom brachten - und auch wieder zurück.

Der Eiffelturm war nicht genug

"Rallye Monte Lugau" nennt sich der Brandenburger Verein. Gemeint ist damit aber nicht das erzgebirgische Lugau, sondern der brandenburgische Ort in der Nähe von Doberlug-Kirchhain. Dort seigt seit vergangenem Jahr wieder die Rallye Monte Lugau, die vom Team wiederbelebt wurde und prompt 70 Teilnehmer sowie 2500 Zuschaue anlockte. Doch auch sonst sind die Brandenburger viel unterwegs. 2011 verschlug es sie beispielsweise nach Paris zum Eiffelturm. Diesmal war das Romer Kolosseum Ziel ihrer Reise, die mit 3280 Kilometern Länge einen neuen Rekord darstellt. Kaum zu glauben, aber diese Distanz legte das Duo mit einer S83 und einer SR 50, beide jeweils fast 40 Jahre alt, binnen zwei Wochen zurück.

Überraschender Pokalgewinn

"Es waren immer zwischen 250 und 300 Kilometer am Tag. Als Ziel haben wir uns immer wieder einen Campingplatz herausgesucht", berichtet Manuel Zahn, der mit seinem Partner auch Einfallsreichtum beweisen musste. Denn nicht jede der insgesamt sieben Reparaturpausen war schnell erledigt. Einmal musste der komplette Motor getauscht werden, Ersatz hatte man natürlich dabei. Ein anderes Mal wurde eine Stütze des Anhängers kurzzeitig zu einer Schiene umfunktioniert, weil die Dechsel gebrochen war. Auch diese Herausforderung stellte kein Problem dar - auch dank der Hilfe der freundlichen Italiener, die die beiden Erzgebirger einmal sogar lautstark feierten. "Da sind wir zufällig bei einem Motorradtreffen vorbeigekommen und haben schnell mal den Pokal für die weiteste Anreise bekomm", erzählt Christian Schmidtke stolz. Viel Zeit zum Plaudern blieb allerdings nicht, denn bei reichlich 60 km/h Höchstgeschwindigkeit war jede Stunde wertvoll. Vor allem, wenn an den Bergen bei bis zu 18 Prozent Steigung eine Stunde lang im ersten Gang gefahren werden musste. Doch auch das war kein Problem für die Simsons.

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