Update zu tödlichem Schulbusunglück im Erzgebirge: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Busfahrer

Blaulicht Rettungsdienst und Feuerwehr in Cranzahl im Großeinsatz

Sehmatal/OT Cranzahl. 

Cranzahl. Derzeit sind Rettungskräfte aus der Region im Großeinsatz. Auf einem Berg der Richterstraße in Cranzahl kam es am frühen Dienstagmorgen zu einem schweren Verkehrsunfall.

Schwere Kollision mit Baum

Ein Schulbus befuhr die Richterstraße in Cranzahl, während der Winterdienst ebenfalls auf der Fahrbahn unterwegs war. Nach ersten Informationen gerieten die zwei Fahrzeuge seitlich aneinander. Aufgrund der herrschenden Witterungsverhältnisse kam der Bus dabei von der Straße ab und kollidierte frontal mit einem Baum.

Busfahrer eingeklemmt

Ein Kind kam bei dem Unfall ums Leben, zudem sind zwei Schwerverletzte zu beklagen. Elf weitere Personen wurden durch die Kollision leicht verletzt. Der Busfahrer wurde durch den Unfall im Wagen so stark eingeklemmt, dass die Feuerwehr über eine Stunde benötigte, um den Mann zu befreien. Er wurde wenig später mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Die Schulkinder werden seelsorgerisch betreut.

 

Feuerwehren vor Ort

Neben dem Rettungsdienst und dem organisatorischen Leiter der Feuerwehr aus Sehmatal, Neudorf und Buchholz, ist auch ein Rettungshubschrauber im Einsatz.

Kultusminister bestürzt

Nach dem tödlichen Schulbusunfall im Erzgebirge hat sich Kultusminister Christian Piwarz (CDU) erschüttert gezeigt. Das sei eine schlimme Nachricht, die ihn schwer getroffen habe, sagte er am Dienstag. "Meine Gedanken sind bei den verletzten Kindern und ihren Eltern. Wir werden der betroffenen Schule und den Schülerinnen und Schülern jegliche Unterstützung bieten, die sie in dieser Situation benötigen."

 

Meldung der Polizeidirektion Chemnitz:

Ein schwerer Verkehrsunfall mit einem tödlich verunglückten Kind und mehreren verletzten Personen ereignete sich heute früh in der Richterstraße (K 7131).

Nach dem bisherigen Erkenntnisstand befuhr der 45-jährige Fahrer eines Linienbusses MAN die abschüssige Richterstraße aus Richtung B 95 in Richtung Cranzahl. Etwa 500 Meter vor dem Ortseingang Cranzahl geriet der Bus aus bisher unbekannter Ursache nach links, kollidierte seitlich mit einem entgegenkommenden Winterdienstfahrzeug (Fahrer: 36), kam anschließend weiter nach links von der Fahrbahn ab und stieß frontal gegen einen Baum. Bei dem Unfall erlitt ein im Bus mitfahrender zehnjähriger Junge schwerste Verletzungen, an denen er trotz Reanimationsmaßnahmen noch am Unfallort verstarb. Der Busfahrer (45) sowie eine weitere erwachsene Insassin (59) wurden schwer verletzt. Ein mitfahrendes zehnjähriges Mädchen erlitt leichte Verletzungen, bleibt aber zur Beobachtung in einem Krankenhaus. Zehn weitere Businsassen im Alter zwischen elf und 39 Jahren erlitten ebenso leichte Verletzungen, konnten das Krankenhaus aber bereits wieder verlassen.


Neben den polizeilichen Maßnahmen zur Unfallaufnahme kamen zahlreiche Einsatzkräfte zur Betreuung von Betroffenen, Angehörigen und Zeugen zum Einsatz. Hier agierten die Einsatzkräfte im Zusammenwirken mit dem Kriseninterventionsteam und den Rettungskräften. Insgesamt entstand bei dem Unfall ein Sachschaden in Höhe von etwa 100.000 Euro. Die Richterstraße ist zwischen der B 95 und dem Ortseingang Cranzahl weiterhin voll gesperrt. Zur Unfallursache laufen die Ermittlungen des Verkehrsunfalldienstes. 

 

Update: Mittwoch, 6. Dezember 15 Uhr

Nach dem schweren Busunfall im Erzgebirge mit einem toten Zehnjährigen hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen den Busfahrer eingeleitet. Gegen den 45-Jährigen werde wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung ermittelt, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Chemnitz am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Weitere Details konnte sie noch nicht nennen.

 

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