Vier Platzverweise in acht Minuten: Club aus dem Erzgebirge fühlt sich doppelt bestraft

Fußball FSV Motor muss sich nach 2:0 Führung beim FV Dresden Laubegast in Unterzahl geschlagen geben

Marienberg. 

Marienberg. Weil Spitzenreiter Markranstädt sowohl in Taucha als auch gegen Glauchau jeweils nicht über ein 0:0 hinausgekommen war, bot sich dem FSV Motor Marienberg in der Fußball-Landesliga die große Chance, bis auf einen Punkt an Platz 1 heranzurücken. Im Auswärtsspiel beim FV Dresden Laubegast sah es auch lange gut aus für den Tabellenfünften aus dem Erzgebirge. "65 Minuten lang lief alles nach Plan", sagt Trainer Ronny Rother angesichts einer 2:0-Führung zu diesem Zeitpunkt. Doch nach den beiden Toren von Max Flade (40.) und Philipp Colditz (47.) erlebten die bis dahin überzeugenden Motor-Kicker ein blaues Wunder - oder besser gesagt: ein rotes Wunder.

 

Anschlusstor bringt Hektik ins Spiel

"So etwas habe ich noch nie erlebt - und werde es hoffentlich auch nie wieder erleben", sagt Rother vor allem in Anspielung auf die Phase von der 68. bis zur 76. Minute. Alles begann mit dem Anschlusstor der Gastgeber und dem damit verbundenen obszönen Jubel auf deren Bank. Weil sich Rother erkundigen wollte und die Coaching-Zone verließ, bekam er die Rote Karte. Drei Minuten später folgte die nächste - diesmal für den eingewechselten Kevin Matthes, obwohl dieser nach Ansicht der Gäste bei seinem harten Einsteigen trotzdem den Ball gespielt hatte (71.). Doch damit noch längst nicht genug. Es folgte der Ausgleich durch Laubegasts Torjäger Tony Schmidt, der nach zahlreichen Fouls in Rothers Augen längst die Gelb-rote Karte hätte sehen müssen.

 

Sperren trüben die Aussichten

Gelb-rot gab es dann auch - allerdings für zwei Marienberger. Erst wurde Kevin Werner nach einem Trikotzupfer und einigen Worten, die laut Marienberger Darlegung an sich selbst gerichtet waren, zum Duschen geschickt (74.). Nur zwei Minuten später folgte ihm Norman Fischer, obwohl auch er in Rothers Augen den Ball gespielt hatte. Doch selbst mit drei Spielern weniger hielten die Gäste dagegen, was Rother stolz auf seine Mannschaft machte. Am Ende konnte sie aber zwei späte Gegentore (82./87.) nicht vermeiden, wobei das letzte aus stark abseitsverdächtiger Position gefallen sei. "Wir wurden nicht nur in diesem Spiel bestraft, sondern auch für die kommenden Wochen", sagt Rother, der die Entscheidungen des Referees für "mehr als grenzwertig" erachtete, angesichts der mit den Platzverweisen einhergehenden Sperren.

 

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