Drebach. Noch bis zum kommenden Mittwoch, den 22. Februar, liegt in der Drebacher Gemeindeverwaltung sowie in umliegenden Kommunen der Bauantrag einer Windkraftfirma aus Wörrstadt öffentlich aus, die im Drebacher Heidelbachtal drei große Windräder errichten will. Auch im Internet sind die reichlich 1500 Seiten zugänglich, die zum Beispiel technische Daten ebenso beinhaltet wie Gutachten mit möglichen Auswirkungen. Wer will, kann sich diese Informationen genau durchlesen und bei Bedenken dann Einwände vorbringen. Jeder formgerecht bis 22. März eingereichte Einwand wird dann beim Erörterungstermin am 26. April im Drebacher Bürgerhaus von Vertretern des Landratsamtes, das über den Antrag entscheidet, erörtert.
"Jetzt sind die Bürger am Zug"
Bei Fragen zu den Unterlagen oder möglichen Einwänden stehen die Gemeinde sowie das Landratsamt jederzeit zur Verfügung, sagt Drebachs Bürgermeister Jens Haustein. Besorgten Bürgern soll somit geholfen werden, nachdem das Thema bereits in der Vergangenheit während einer Einwohnerversammlung sowie in zahlreichen Gemeinderatssitzungen ausführlich erläutert wurde. Die Gemeindeverwaltung habe die Unterlagen bereits durchgearbeitet und ihre Stellungnahme abgegeben, in der der Standort abgelehnt wird. Dass die Wahl auf ein Landschaftsschutzgebiet fiel, ist für die Kommune nicht nachzuvollziehen. "Jetzt sind die Bürger am Zug", sagt Haustein, in dessen Gemeinde generell viel Kritik zu vernehmen ist. Dies zeigen Plakate im Ort ebenso wie die Wortmeldungen besorgter Bürger in der Einwohnerfragestunde der Gemeinderatssitzung.
Bürgerinitiative sieht Ansätze zur Kritik
Kritisch zeigen sich auch die Mitglieder der Bürgerinitiative "Gegenwind im Heidelbachtal", zu denen Claudia Glöckner gehört. Sie erklärt das Unverständnis für den Standort im Heidelbachtal, das als Landschaftsschutzgebiet eingestuft ist, so: "Jahrzehntelang hat man den Natur- und Artenschutz vorangetrieben - und jetzt soll er auf einmal beseitigt werden?" Bei ehrlicher Betrachtung aller Faktoren dürfen die Windräder dort nicht gebaut werden, ist Claudia Glöckner überzeugt. Deshalb nutzte sie die Möglichkeit und befasste sich mit dem Antrag genau. "Ich habe gelesen, was den Naturschutz betrifft", sagt die Drebacherin, die an mehreren Stellen Ansätze zum Widerspruch fand. Unter anderem bei einem von der Firma beauftragten Gutachten, das trotz erheblichem Aufwand kaum planungsrelevante Vogelarten aufwies. Genau die wurden aber vor Ort von einem Ingenieurbüro nachgewiesen, bei dem die Bürgerinitiative ein unabhängiges Gutachten in Auftrag gegeben hatte. Das und noch vieles mehr wollen die Vertreter der Bürgerinitiative nun geltend machen, um alle legalen Mittel gegen das Vorhaben auszuschöpfen. "Die Bürgerinitiative distanziert sich von jeglichen politischen Diskussionen", betont Claudia Glöckner: "Uns geht es allein um den Standort. Wir fordern das Landratsamt auf, im Sinne des Natur- und Artenschutzes zu entscheiden."