Zunehmende Digitalisierung: Ist mein Kind mediensüchtig?

Vortrag Ken Schönfelder bei Elternbildungsabend in Schneeberg

Schneeberg. 

Schneeberg. Ist mein Kind mediensüchtig? Diese Frage stellen sich mit Sicherheit viele Eltern bei einer immer mehr zunehmenden Digitalisierung und der vermehrten Nutzung der digitalen Medien durch Kinder und Jugendliche. "Das soziale Miteinander muss offline genauso funktionieren, wie online", sagt Ken Schönfelder, ein freiberuflicher Referent und Dozent, der als Psychotherapeut für Kinder und Jugendliche eine eigene Praxis im vogtländischen Auerbach hat.

Gesunden Umgang mit Medien forcieren

Es gibt Chancen und Risiken was die digitale Mediennutzung angeht. "Es ist wichtig, von klein auf einen gesunden Medien-Umgang zu forcieren. Das kann man gerade bei den Jüngsten durch das gemeinsame Nutzen und Erkunden altersentsprechender Medien tun. Ein Nutzen der Medien ohne das elterliche Beisein ist schädlich, das kann man ganz klar sagen", so Schönfelder. Bei den älteren Kinder habe man eher die selbstgeleitete Nutzung. Der 35-jährige sagt auch: "Es gilt Grenzen zu definieren, etwa was die Nutzungsdauer angeht und es ist genauso wichtig, Alternativen zu den digitalen Medien aufzuzeigen."

Ist es schon Sucht?

Doch wann spricht man von Sucht? "Wenn der Konsum zeitliche Dimensionen annimmt, die außerhalb der Norm liegen also bis zu 13/ 14 Stunden am Tag und es eine Einengung der Aktivitäten gibt auf eine bestimmte Richtung hin, ob beispielsweise Social-Media oder Computerspiele", erklärt Ken Schönfelder. Im Kulturzentrum "Goldne Sonne" in Schneeberg hat es zum Thema jetzt einen Elternbildungsabend gegeben, für Eltern der Evangelischen Oberschule und der Evangelischen Grundschule Schneeberg. Bettina Eisermann ist an der Oberschule Lehrerin für Deutsch und Englisch und sie sagt: "Das Thema Mediensucht betrifft alle: wir brauchen die Medien und wir können nicht darauf verzichten, was wir aber ab und zu doch tun müssten." Eisermann, selbst Mutter von zwei Kindern fügt noh hinzu: "Man muss in der Familie dafür sorgen, dass es Regeln gibt, an die sich alle halten, sowohl die Eltern als auch die Kinder. Das Handy am Tisch gibt es eben nicht." Ums sich nicht nur in der digitalen Welt aufzuhalten, brauche es Alternativangebote für Kinder, egal ob in einem Sportverein, bei der Feuerwehr oder bei einer andere Freizeitbeschäftigung.

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