Game Over: Auch EA und Sony streichen massenhaft Jobs - "Star Wars"-Spiel gecancelt

Spielebranche Die Meldungen von Studioschließungen und Massenentlassungen in der Gaming-Branche reißen nicht ab. Auch Global Player wie EA und Sony Interactive Entertainment streichen nun Stellen und Spiele.

Brancheninsider sprechen angesichts von anhaltenden Stellenstreichungen von einem beunruhigenden Trend in der Spieleindustrie. Begonnen hat dieser bereits 2023, eine Verbesserung ist 2024 nicht in Sicht. Im Gegenteil: Das neue Jahr ist schon jetzt von zahlreichen Studioschließungen und Mitartbeiterschwund geprägt. Die aktuellen Hiobsbotschaften kommen von EA ond Sony Interactive Entertainment.

Bereits im März letzten Jahres kündigte Electronic Arts rund 700 Mitarbeitern. Nun folgt die nächste große Entlassungswelle beim Publisher. Diesmal werden 670 Mitarbeiter entlassen. Bei weltweit 13.400 Angestellten macht dies fünf Prozent der Belegschaft aus. 65 Prozent der Betroffennen haben bis dato außerhalb der USA für Electronic Arts gearbeitet, berichtet "Polygon.com". EA-CEO Andrew Wilson erklärte in einem Schreiben, dass der Kündigungsprozess bereits in Gang sei und zu Beginn des nächsten Quartals abgeschlossen sein sollte.

Auch die inhaltliche Ausrichtung des Unternehmens wird sich zu Ungunsten der Produkt-Vielfalt verändern. Andrew Wilson erklärte, man werde von der Entwicklung neuer IPs absehen, "von denen wir nicht glauben, dass sie in unserer sich verändernden Industrie erfolgreich sein werden". Stattdessen werde man sich auf "bereits etablierte Marken, Sport und massive Online-Communities fokussieren".

Eine schlechte Nachricht für Gamer, signalisiert man doch mit anderen Worten signalisiert: EA hat keinen Mut mehr, etwas Neues auszuprobieren und kopiert bewährte Erfolgsrezepte. Vor allem auf Publikumsmagneten wie "FC24" setzt das Unternehmen. Live-Services im Allgemeinen würden mittlerweile 73 Prozent der firmeneigenen Geschäfte ausmachen, teilte EA in einem Finanzbericht mit.

"Star Wars"-Shooter gecancelt

Nicht nur Stellen sind von den Kürzungen betroffen, sondern auch Projekte. Schmerzlich vermissen werden Spieler die Aussicht auf einen "Star Wars"-Ableger von Respawn, der noch namenlos war. Der geplante Shooter, der bereits Anfang 2022 in einer langfristigen Zusammenarbeit zwischen EA und Lucasfilm angekündigt wurde, wurde nun eingestellt. Die Information gelangte über eine nach Außen getragene interne Mitarbeiter-Memo an die Öffentlichkeit.

Die gute Nachricht für die Mitarbeiter an dem Projekt ist laut Informationen von "IGN", dass diese nicht gekündigt würden, sondern in andere Projekte verschoben würden - unter anderem zu einem anderen "Star Wars"-Titel: dem dritten Teil von "Star Wars Jedi".

900 Angestellte bei PlayStation müssen gehen

Vor rund einem Monat entließ Microsoft etwa 1.900 Mitarbeiter. Nun folgt Sony diesem schlechten Beispiel. Etwa 900 Mitarbeiter aus der PlayStation-Sparte des Unternehmens verlieren ihren Job. Das macht rund acht Prozent der Belegschaft in Sonys PlaysStation-Bereich aus.

Für Außenstehende kurios: Auch Erfolgsgaranten wie die Studios Insomniac Games ("Marvel's Spider-Man 2") und Naughty Dog ("Uncharted) sind massiv betroffen, wie unter anderem Bloomberg berichtet. Wie viele Stellen in welchem Studio gestrichen werden, ist atkuell unbekannt.

Ein anderes Studio wird sogar komplett geschlossen: Das SIE London Studio war bekannt für viele Titel der "Singstar"-Karaoke-Reihe und entwarf für die PlayStation VR das immersive Action-Spektakel "Blood & Truth". Eingestellt wird auch die Arbeit an einem neuen "Twisted Metal"-Exklusiv-Spiel, das als Live-Servive-Game konzipiert war. Betroffen ist somit das First-Party-Studio Firespite, bekannt für "Horizon: Call of the Mountain".

Der für die PlayStation-Sparte zuständige Manager Jim Ryan hat bereits vor Monaten angekündigt, Ende März seinen Posten zu räumen. Mitte Februar gab Sony zudem bekannt, dass die Verkaufszahlen der PS5 unter den Erwartungen blieben. Statt der erhofften 25 Millionen Einheiten seien im aktuellen Quartal nur 21 Millionen Konsolen abgesetzt worden. Damit nicht genug: Im nächsten Geschäftsjahr, also bis einschließlich März 2025, plant Sony keine neuen Titel innerhalb der firmeneigenen großen Spiele-Marken.

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