Garantiert keine Fortsetzung: Larian schwört "Baldur's Gate" ab

Baldur's Gate 3 Wenn es am schönsten ist, soll man bekanntlich aufhören. Doch die Entscheidung von Larian Studios, nach dem erfolgreichen "Baldur's Gate 3" weder an Fortsetzungen noch Erweiterungen arbeiten zu wollen, kommt mehr als überraschend.

"Wir machen kein 'Baldur's Gate 4', obwohl das jeder von uns erwartet." Dieser Satz dürfte Millionen von Gamern weltweit schocken. Ausgesprochen hat ihn Swen Vincke, Chef der "Baldur's Gate 3"-Entwickler Larian Studios, bei der GDC (Game Developers Conference).

Zuvor hatte er knapp eine Stunde lang ausführliche Einblicke in die Entwicklung des dritten Teils des Rollenspiels gegeben. "Baldur's Gate 3" wurde von Kritikern und Spielern gleichermaßen gelobt. Bei den Game Developers Choice Awards räumte das Spiel vier Preise ab - unter anderem den Titel "Game of the Year". Auch bei The Game Awards 2023 war "Baldur's Gate 3" das Spiel des Jahres. Umso überraschender nun die Entscheidung des Entwicklerstudios, keine Fortsetzung liefern zu wollen.

Mehr noch: Es würde weder einen vierten Teil des Fantasy-RPGs geben noch Erweiterungen oder DLCs. Ebenso schloss der Studio-Chef Spin-offs aus dem Dungeons & Dragons-Universum (kurz: D&D) aus, in dem auch "Baldur's Gate" angesiedelt ist. Lizenzgeber ist Wizards of the Coast. Der Rechteinhaber könne sich ja andere Entwickler von Videospiel-Adaptionen suchen, argumentierte Swen Vincke.

Natürlich brodelt seit dieser Aussage die Gerüchteküche, was die wahren Gründe für diese Entscheidung sein könnten. Möglicherweise lief es bei Larian Studios ähnlich wie im Fall von EA und der FIFA: Nachdem man sich über die Höhe der Lizenzgebühren nicht einigen konnte, beschloss EA Sports den Vertrag auslaufen zu lassen und stattdessen mit "FC 24" eine neue Fußball-Simulationsreihe ohne das prominente Logo ins Leben zu rufen. Auch im Fall von "Baldur's Gate" fallen hohe Kosten an, die Larian Studios an die Rechteinhaber bezahlen mussten. Der Spielwaren-Gigant Hasbro, zu dem auch Wizards of the Coast gehört, verriet Mitte Februar, dass Larian Studios allein für den dritten Teil von "Baldur's Gate" rund 90 Millionen US-Dollar an Lizenzgebühren berappen mussten.

Larian Studios hat andere große Pläne

Ein kleiner Trost: Die Rollenspiel-Community muss sich keine Sorgen machen, dass Larian Studios sich komplett aus dem Genre zurückzieht. Stattdessen deutete der Studio-Boss Sven Vincke an, dass man etwas grundlegend Neues vorhabe. "Wir werden weiterziehen, wir werden weggehen von D&D und ein neues Ding starten", so Vincke wörtlich. Vermutlich wird es sich bei diesem "neuen Ding" also auch nicht um die firmeneigene "Divinity"-Serie handeln, sondern um eine völlig neue IP.

Ganz zu Ende erzählt ist die Geschichte von "Baldur's Gate 3" trotzdem noch nicht. So verriet Larian Studios im Februar, dass man noch an einem Cross-Plattform-Plan für Mod-Support arbeiten würde, der in einigen Monaten realisiert würde.

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