Offiziell angekündigt war es nie, doch hinter den Kulissen arbeitete Eidos Montreal bereits seit zwei Jahren an einem neuen Ableger der "Deus Ex"-Reihe, der mit "Cyberpunk 2077" konkurrieren sollte. Das berichtete Jason Schreier von "Bloomberg News" seinerzeit. Derselbe Brancheninsider vermeldete nun aber auch, dass die verantwortliche Embracer Group das Projekt komplett eingestellt hat.
Das Sci-Fi-RPG wurde ein weiteres Opfer der Sparmaßnahmen des schwedischen Medienkonzerns Embracer Group. Schlimmer noch: 97 Mitarbeiter von Eidos Montreal werden im Zuge dieses Sparkurses entlassen.
Branche in der Krise?
"Der globale wirtschaftliche Kontext, die Herausforderungen unserer Branche und die von Embracer angekündigte umfassende Umstrukturierung haben sich schließlich auf unser Studio ausgewirkt", so das Statement von Eidos Montreal zu den Vorgängen.
Die Embracer Group, zu der Tochterfirmen wie THQ Nordic und Plaion zählen, hatte 2022 für 300 Millionen US-Dollar mehrere Studios sowie die Rechte an prominenten Marken von Square Enix übernommen. Das Unternehmen machte bereits vor der "Deus Ex"-Streichung Negativschlagzeilen. So wurden bereits im letzten Jahr Mitarbeiter von Crystal Dynamics ("Tomb Raider") entlassen und das Studio Volition ("Saints Row") geschlossen. Der Höhenflug des Unternehmens endete jäh, als ein geplantes Milliarden-Investment platzte und zum Sparen zwang.
Kein Einzelfall: Allein im Januar 2024 verloren rund 6.000 Beschäftigte aus der Spielebranche ihren Job. Microsoft beispielsweise entließ nach der Übernahme von Activision Blizzard zirka 1.900 Mitarbeiter. Die Macher der Unity-Engine trennten sich von 1.800 Mitarbeitern, Riot Games ("LoL") von 500.