Alec Baldwin hatte sich laut "Rust"-Ermittlern "absolut nicht unter Kontrolle"

Bericht der Staatsanwaltschaft "Jedes Mal, wenn er den Mund aufmacht, kommt eine andere Version heraus": In einem Ermittlungsbericht werden Alec Baldwin wegen der Tragödie am Set des Westerns "Rust" schwere Vorwürfe gemacht. Der Schauspieler ist angeklagt wegen fahrlässiger Tötung.

Was führte zum tragischen Tod der Kamerafrau Halyna Hutchins am Set der Western-Produktion "Rust"? Im Juli wird sich Hauptdarsteller Alec Baldwin in einem Strafverfahren verantworten müssen. Schon jetzt legt die ermittelnde Staatsanwaltschaft Zwischenergebnisse vor, die geeignet erscheinen, dem Star ein Mitverschulden an der Tragödie vom Oktober 2021 nachzuweisen.

Unter anderem der britische "Guardian" und das US-Portal "Variety" berichten aus einem 32 Seiten starken Schrieb der Strafverfolgerin Kari Morrissey. Darin erscheint Baldwin, aus dessen Film-Revolver sich der tödliche Schuss löste, in einem schlechten Licht.

Der heute 66-Jährige habe bei den Dreharbeiten "das Muster eines Mannes" gezeigt, "der absolut keine Kontrolle über seine Emotionen hat und sich keine Gedanken über die Auswirkungen seines Verhaltens auf andere Menschen macht". Der Produzent und Hauptdarsteller habe wiederholt geschrien und geflucht - teils aus nicht nachvollziehbaren Gründen. Das habe laut Zeugen einen negativen Einfluss auf die Sicherheitsstandards am Set gehabt.

"Diese Aussagen widersprechen seinen früheren Aussagen"

Auch wird die Glaubwürdigkeit Baldwins in dem Bericht stark angezweifelt, die Rede ist von "zahllosen Lügen und Manipulation". Über die Zusammenarbeit des Stars mit den Ermittlungsbehörden schreibt Kari Morrissey: "Jedes Mal, wenn er den Mund aufmacht, kommt eine andere Version heraus. Und diese Aussagen widersprechen seinen früheren Aussagen."

Alec Baldwin hat bislang jedes Mitverschulden am Tod der Kamerafrau Halyna Hutchins zurückgewiesen. Es sei nicht seine Aufgabe gewesen zu überprüfen, mit welcher Art Munition die verwendete Requistenwaffe geladen war. Auch bestreitet er, den Abzug betätigt zu haben. Sachverständige haben diese Behauptung in Zweifel gezogen.

Der Schauspieler ist wegen fahrlässiger Tötung angeklagt, der Prozessbeginn ist für den 10. Juli terminiert. Zuletzt war Hannah Gutierrez-Reed, die Waffenmeisterin der Filmproduktion, der fahrlässigen Tötung schuldig gesprochen worden. Ihr droht eine Haftstrafe von bis zu 18 Monaten.

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