Bob Marley und der Traum vom Frieden: Das sind die Kino-Highlights der Woche

Neustarts "Rückkehr zum Land der Pinguine", "Madame Web" und "Bob Marley: One Love", ein neues Biopic über die 1981 verstorbene Reggae-Ikone, deren Wirken bis heute unzählige Menschen inspiriert: Das sind die Kino-Neustarts am 14. und 15. Februar.

Krieg in der Ukraine, Krieg in Nahost, Brandherde überall auf der Welt. Hass, Hetze, Unterdrückung. Würde Bob Marley heute noch leben, der Blick in die Zeitung müsste ihn wohl ziemlich deprimieren. Aber dann würde er vielleicht doch wieder die Gitarre in die Hand nehmen und seinen Reggae-Gospel von Liebe, Einheit und Frieden singen. "One love, one heart / Let's get together and feel alright", so ging das damals in einem seiner ikonischsten Songs, der jetzt auch im Titel eines neuen Kinofilms aufgegriffen wird: "Bob Marley: One Love".

Was das Publikum in dieser Woche außerdem erwartet: Der Biologe und Filmemacher Luc Jacquet ("Die Reise der Pinguine") erzählt von seiner "Rückkehr zum Land der Pinguine", und mit "Madame Web" kommt ein neuer Film aus dem erweiterten "Spider-Man"-Universum auf die Leinwand.

Bob Marley: One Love

Eine Liebe, ein Herz, lasst uns unsere Differenzen überbrücken und zusammenkommen: Wenn Bob Marley solche Zeilen sang, bezog er sich oft konkret auf seine jamaikanische Heimat. Man denke etwa an das "One Love Peace Concert" 1978 in Kingston, das vor dem Hintergrund eines erbitterten Konflikts zwischen sozialdemokratischen und rechten Strömungen vermitteln sollte. Aber die Musik und das Wirken von Marley wurden immer auch in einem universelleren Kontext gelesen. Bob Marley, der unbeirrbare Friedensbotschafter, inspiriert 43 Jahre nach seinem Tod weiterhin unzählige Menschen auf der ganzen Welt. Jetzt also wird er erstmals mit einem eigenen großen Kinofilm gewürdigt.

"Reggae-Musik vereint die Menschen", erklärt Bob Marley (Kingsley Ben-Adir) im neuen Biopic von Regisseur Reinaldo Marcus Green ("King Richard"), der unter anderem mit Zach Baylin ("Creed III") auch das Drehbuch verfasste, und: "Waffen können meine Message nicht aufhalten. Ich will, dass sich die Welt ändert." Marley singt vom Frieden, verlangt aber auch nach tiefgreifenden Sozialreformen und macht sich damit nicht nur Freunde. Die Handlung des Films konzentriert sich vor allem auf die Zeit nach einem missglückten, bis heute nicht aufgeklärten Mordanschlag auf Marley und seine Familie im Jahr 1976.

"Bob Marley: One Love", der Titel spielt auf das künstlerische (und politische) Vermächtnis des Reggae-Stars und Rastafari-Botschafters an. "One Love" hat in dem Fall aber auch noch eine andere Bedeutung. Es geht um Bob Marleys persönliche große Liebe, seine Ehefrau Rita Marley (verkörpert von Lashana Lynch, "The Woman King"), die mit ihm viel Schönes erlebt, aber auch viel durchstehen muss und bis zuletzt nicht von seiner Seite weicht. Die echte Rita Marley gehört auch zum Produzententeam hinter "Bob Marley: One Love", ebenso wie Marleys Kinder Ziggy und Cedella. Auf dass Bob Marleys großer Traum vom Frieden nicht in Vergessenheit gerät ...

Rückkehr zum Land der Pinguine

"Ein Volk, bereit zu allen Opfern. Bereit, sein Leben zu geben", hieß es damals im Trailer. Dieses "Volk", das waren Kaiserpinguine auf dem beschwerlichen Weg zu ihren Brutstätten. Luc Jacquet widmete ihnen 2005 einen Dokumentarfilm, der für seinen sehr dramatischen, vermenschlichenden und teils fiktionalisierten Ansatz einige Kritik einstecken musste. Trotzdem wurde "Die Reise der Pinguine" zu einer der erfolgreichsten Natur-Dokumentationen aller Zeiten und letzthin auch mit einem Oscar ausgezeichnet. Knapp 20 Jahre später hat sich Jacquet nun aufgemacht, um seine tierischen Freunde von damals noch einmal zu treffen.

Jacquets neue Reise beginnt in den Anden, ganz weit unten in Südamerika. Er sieht dort Geier, Alpakas und auch noch einige Bäume. Er rückt weiter nach Süden vor, irgendwann ist da nur noch Eis und Wasser. Eine völlig andere Welt, eingefangen in überwältigenden Schwarzweiß-Bildern, lebensfeindlich und doch auf eine magische Weise anziehend. "Wer den Fuß auf diesen Kontinent setzt, wird für immer von dem Verlangen erfüllt sein, zurückzukehren."

In der Antarktis beobachtet der französische Biologe und Filmemacher Jacquet majestätische Wale und putzige Robben. Wunderschöne Tiere, aber hier trotzdem nur Nebendarsteller. Und dann marschieren sie wieder, aufgereiht wie in einer Perlenkette, durch das ewige Eis: die Pinguine. Wie steht es um sie, zwei Jahrzehnte nach der "Reise der Pinguine"? Ihr Tross, so erscheint es zumindest in den Trailerbildern zum neuen Film, ist seit damals kleiner geworden ...

Madame Web

"DCU" ("DC Universe") und "MCU" ("Marvel Cinematic Universe"), mit den beiden Begriffen sind Kinofans inzwischen bestens vertraut. Nicht ganz so bekannt ist hingegen das "SSU" ("Sony's Spider-Man Universe"), das auf einem speziellen Deal zwischen Sony und Marvel beruht und erst vor wenigen Jahren ins Leben gerufen wurde. Das Prinzip: Es geht um Figuren aus der erweiterten Comicwelt rund um Spider-Man, aber eben nicht primär um Spider-Man selbst. Bislang umfasst das "SSU" drei Filme: "Venom" (2018), "Venom: Let There Be Carnage" (2021) und "Morbius" (2022). Mit "Madame Web" kommt jetzt Nummer vier ins Kino.

In den "Spider-Man"-Comics tauchte Cassandra Webb alias Madame Web erstmals 1980 auf, damals half sie dem Spinnenmann, ein Entführungsopfer zu finden. Madame Web besitzt die Gabe der "Präkognition" und wird in den Büchern meist als kränkliche ältere Dame dargestellt. Im neuen Kinofilm (Regie und Drehbuch: S. J. Clarkson) ist sie deutlich jünger (und attraktiver). Aber nach einem schweren Unfall hat auch diese Madame Web die Superkraft, schlimme Ereignisse vorherzusehen. Verkörpert wird sie auf der Leinwand von Dakota Johnson, bekannt aus den "Fifty Shades of Grey"-Filmen.

Anfangs arbeitet Cassandra Webb als Notfallsanitäterin, nach einer Nahtoderfahrung ändert sich für sie aber alles. Plötzlich hat sie ganz seltsame Visionen ("Ich glaube, ich sehe die Zukunft"), und bald schön fühlt sie sich zu Höherem berufen. Ihre Superkraft führt sie zu drei jungen Frauen (Sydney Sweeney, Celeste O'Connor, Isabela Merced), in denen ein außergewöhnliches Potenzial schlummert. Das hat aber auch schon jemand anders erkannt - eine mysteriöse kostümierte Schurkengestalt, die das Mädchentrio zu verfolgen scheint.

Neben Johnson sowie den Jungdarstellerinnen Sweeney, O'Connor und Merced gehören unter anderem Tahar Rahim, Adam Scott, Mike Epps und Emma Roberts zum Cast von "Madame Web" (Start am Mittwoch, 14. Februar). Derweil sind auch schon weitere "SSU"-Filme in Planung. Der nächste, "Kraven the Hunter", soll im August 2024 in den Kinos starten. Ende des Jahres folgt dann "Venom 3".

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