Panda gegen Chamäleon: Das sind die Kino-Highlights der Woche

Neustarts "Miller's Girl", "Die Herrlichkeit des Lebens" und "Kung Fu Panda 4", das neue Animationsabenteuer aus dem Hause DreamWorks mit dem Pandabären Po auf gefährlicher Mission: Das sind die Kino-Neustarts am 14. März.

Über 1,8 Milliarden Dollar spielten die drei Filme über den tapsigen Pandabären Po, der schon im ersten Teil zum legendären Drachenkrieger wird, weltweit ein. Das vierte Kapitel der beliebten DreamWorks-Reihe ließ trotz der guten Einspielergebnisse etwas auf sich warten. Satte achte Jahre nach "Kung Fu Panda 3" (2016) kommt nun eine Fortsetzung in die Kinos, die einmal mehr einen furiosen Actionritt zu bieten hat. Der Titelheld steht dieses Mal vor einer großen Veränderung, muss aber zunächst eine neue Gefahr aus der Welt schaffen. Ob ihm das gelingt?

Außerdem neu im Kino: der satirische Erotikthriller "Miller's Girl", in dem Jenna Ortega als Schülerin und Martin Freeman als Lehrer mit dem Feuer spielen, und die Romanverfilmung "Die Herrlichkeit des Lebens" über die Liebe zwischen Franz Kafka und Dora Diamant.

Kung Fu Panda 4

Fans der Saga um Drachenkrieger Po mussten nach "Kung Fu Panda 3" nicht komplett in die Röhre schauen. 2018 und 2022 erschienen bei Prime Video respektive Netflix die Serien "Kung Fu Panda: Die Tatzen des Schicksals" und "Kung Fu Panda: Drachenritter", die die Welt der Filme ausbauten. Den Pandabären jetzt wieder auf der großen Leinwand zu erleben, ist allerdings noch ergiebiger. Denn eben hier kommen die für die Reihe charakteristischen verrückten Stunts voll zur Geltung.

Im neuen Abenteuer heißt es für Po: Erwachsenwerden! Denn Kung-Fu-Lehrmeister Shifu klärt den Panda auf, dass er die Rolle des spirituellen Führers im Tal des Friedens übernehmen müsse. Der Schritt auf eine höhere Stufe hat jedoch seinen Preis: Po kann sein liebgewonnenes Leben als Drachenkrieger, als aktiver Beschützer der Gemeinschaft nicht mehr weiterführen. Kein Wunder, dass er sich um die Wahl einer Nachfolgerin oder eines Nachfolgers drücken will.

Als eine neue Gefahr aufzieht, muss eine Entscheidung ohnehin warten. Zunächst glaubt Po, sein alter Gegner Tai Lung sei zurückgekehrt. Doch dann steckt ihm die diebische Steppenfüchsin Zhen eine wichtige Information: Hinter der Maske des Schneeleoparden steckt in Wahrheit ein machthungriges Chamäleon, das alle möglichen Gestalten annehmen kann und finstere Absichten verfolgt. Um die Pläne zu vereiteln, machen sich der Pandabär und Zhen auf den Weg in die Metropole Juniper City.

Ähnlich wie die vorangegangenen Filme legt "Kung Fu Panda 4" keinen großen Wert auf eine ausgeklügelte Geschichte oder facettenreiche Figuren. Der in der deutschen Fassung von Hape Kerkeling gewohnt lebhaft gesprochene Protagonist und seine neue Begleiterin stürzen sich in ein recht geradliniges Abenteuer mit aufregenden Landschaftsbildern, spektakulären Stadtansichten, irrwitzigen Actionchoreografien und allerhand Slapstick-Einlagen. Was im Vergleich zu früher positiv auffällt: Pos Statur und sein Heißhunger werden seltener für Scherze ausgeschlachtet. Erstaunlich ist, wie gruselig der vierte Teil stellenweise gerät. Kleine Kinder könnten es vor allem im Fantasy-lastigen Finale ein wenig mit der Angst zu tun bekommen.

Miller's Girl

"The Assistant" (2019), "Tár" (2022), "She Said" (2022) - seit Beginn der #MeToo-Debatte haben sich mehrere Filme mit Machtmissbrauch und toxischen Beziehungen auseinandergesetzt. Um diese Themen kreist auch das Regiedebüt von Jade Halley Bartlett, dessen Drehbuch bereits 2016 auf der sogenannten Hollywood Black List, einer Liste der begehrtesten noch nicht verfilmten Filmskripte in den USA, auftauchte.

Im Mittelpunkt von "Miller's Girl" steht das problematische Verhältnis zwischen der 18-jährigen Schülerin Cairo Sweet (Jenna Ortega) und ihrem Englischlehrer Jonathan Miller (Martin Freeman). Sie hasst ihr einsames Provinzleben, flüchtet sich in die Welt der Literatur, um wenigstens etwas zu erleben. Und er hadert damit, dass er seine Karriere als Schriftsteller nach seinem Erstling nie fortsetzen konnte. Gespräche über prägende Bücher, Lieblingsautoren und außerschulische Treffen führen zu einer Annäherung, die natürlich Konsequenzen haben wird.

"Millers' Girl" greift viele bekannte Motive auf, versucht aber auch, Klischees gezielt zu unterlaufen. Oft ist die Inszenierung ironisch gebrochen. Regelmäßig schlägt die Regisseurin einen satirischen Tonfall an. Besonders mit Blick auf Cairo, die in manchen Momenten fast wie eine entrückte Märchenfigur erscheint. Interesse wecken dürfte vor allem die Besetzung der Hauptrollen. Martin Freeman ist seit der Fernsehreihe "Sherlock" (2010 bis 2017) und den "Der Hobbit"-Filmen (2012 bis 2014) längst ein internationaler Star. Und Jenna Ortega gehört nach dem Netflix-Superhit "Wednesday" (2022) zu den gefragtesten Jungdarstellern Hollywoods.

Die Herrlichkeit des Lebens

Das letzte Jahr im Leben Franz Kafkas und seine Beziehung mit Dora Diamant beleuchtete Michael Kumpfmüller in seinem 2011 erschienenen Besteller "Die Herrlichkeit des Lebens". Der Roman wirft einen erfrischend anderen Blick auf den oft als leidender Künstler beschriebenen deutschen Dichter, der es erst nach seinem Tod mit seinen bizarren, unheimlichen Werken zu literarischem Weltruhm brachte.

Judith Kaufmann (auch Kamera) und Georg Maas, die bereits das Drama "Zwei Leben" (2012) gemeinsam inszenierten, führten bei der Verfilmung der ungewöhnlichen Liebesgeschichte Regie. Von seiner Tuberkuloseerkrankung gezeichnet, begegnet der 40-jährige Franz Kafka (Sabin Tambrea) 1923 der jungen Polin Dora Diamant (Henriette Confurius) an einem Ostseestrand und findet Gefallen an der lebenslustigen Frau. Nur wenig später geschieht das Unerwartete: Die beiden ziehen zusammen und trotzen in Berlin allen Widerstände. Dem Tod kommt der Schriftsteller jedoch immer näher.

Dauerhaft beschwingt kann es im Wissen um Kafkas Verfassung natürlich nicht zugehen. "Die Herrlichkeit des Lebens" versteht sich dennoch - das deutet schon der Titel an - als Ode an die kleinen schönen Momente, die unser Dasein so beglückend machen können. In einer schmerzhaften Lage findet der zum Zeitpunkt der Handlung noch recht unbekannte Autor einen Menschen, der ihn stützt, der ihm Kraft gibt und ihm zeigt, was es heißt, sich zu lösen - von den eigenen Eltern und den Meinungen der anderen.

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