Neue Grab- und Gedenkanlage für Marinus van der Lubbe eingeweiht

Geschichte Vertreter aus Politik und Gesellschaft kamen zum Gedenkkolloquium

Leipzig. 

Leipzig. Im Rahmen einer bewegenden Zeremonie wurde am Mittwoch auf dem Südfriedhof in Leipzig die neue Grab- und Gedenkanlage für Marinus van der Lubbe eingeweiht, anlässlich des 90. Jahrestages seiner Hinrichtung. Die Stadt Leipzig und die Paul-Benndorf-Gesellschaft zu Leipzig e.V. schlossen sich zusammen, um dem vermeintlich Verantwortlichen für den Reichstagsbrand angemessen zu gedenken.

Neue Infotafel neben Gedenkstein

An Grabstätte des niederländischen Künstlers wurde in Anwesenheit von 140 Menschen eine Informationstafel enthüllt, die den im vergangenen Jahr hierhin versetzten Gedenkstein ergänzt. Diese Gesten markieren nicht nur eine Würdigung seines Lebens und seiner tragischen Geschichte, sondern betonen auch die Bedeutung, die der Erhaltung des historischen Gedächtnisses beigemessen wird.

Gedenkkolloquium in Kapelle

Ein weiterer Höhepunkt der Gedenkfeier war das nachfolgende Gedenk-Kolloquium, das in der Hauptkapelle des Südfriedhofes stattfand. Hier versammelten sich Persönlichkeiten aus Politik, Gesellschaft und Geschichtsforschung, um gemeinsam an Marinus van der Lubbe zu erinnern und seine Geschichte zu reflektieren.

Zum Tode verurteilt

Marinus van der Lubbe wurde am 27. Februar 1933 unweit des brennenden Reichstages verhaftet und der Brandstiftung bezichtig. Während des Prozess gestand er die Tat - machte jedoch einen verwirrten Eindruck. Er wurde durch das Reichsgericht in Leipzig zum Tode verurteilt und am 10. Januar 1934 durch Enthauptung exekutiert.

Erst seit 2023 bekannt

Jahrelang blieb die Grabstätte von Marinus van der Lubbe auf dem Südfriedhof in Leipzig unbekannt. Erst im Jahr 2023 wurden seine Gebeine exhumiert und zweifelsfrei als diejenigen von van der Lubbe identifiziert. Diese späte Gewissheit ermöglicht nun die Errichtung der angemessenen Gedenkanlage, die nicht nur seine Geschichte ehrt, sondern auch dazu beiträgt, das kollektive Gedächtnis dieser bedeutsamen Ära aufrechtzuerhalten.

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