Update: Strassenkämpfe in Leipzig - brennende Barrikaden und Steinwürfe

Blaulicht Polizei mit Großaufgebot vor Ort

Leipzig. 

Seit 22 Uhr kommt es in Leipzig Connewitz zu zahlreichen Ausschreitungen. Straßenbarrikaden brennen, Polizisten werden mit Steinen beschmissen. Bereits im Vorfeld versammelten sich zahlreiche Anhänger der linken Szene in einem Park in Connewitz. Aufgerufen wurde zu Protesten bereits seit bekanntwerden des Demonstrationsverbots am Samstag. 

Polizei mit Großaufgebot vor Ort

Die Polizei hatte sich bereits im Vorfeld auf Straßenschlachten eingestellt. Mehrere Hundertschaften der Polizei sind in Leipzig im Einsatz. Die Polizei kann aber kaum gegen die Teilnehmer vorgehen. Auf zahlreichen Straßen brennt es. Sobald die Polizei vorrücken will, wird sie massiv mit Steinen beworfen. Wir berichten fortlaufend

Update 23.30 Uhr

Die Polizei geht jetzt mit Wasserwerfern vor.

Update 01.40 Uhr Medieninformation der Polizei Leipzig

Die Polizeidirektion Leipzig führte heute mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei Sachsen sowie den Polizeien anderer Bundesländer einen Polizeieinsatz durch. In sozialen Netzwerken wurde im Vorfeld unter anderem dazu aufgerufen, sich am Abend zahlreich im Stadtteil Connewitz zu treffen. Zudem findet derzeit das Leipziger Stadtfest in der Innenstadt statt.

Im Bereich des Wiedebachplatzes sammelten sich am Abend Personen in einer hohen dreistelligen Anzahl. Gegen 22.25 Uhr zerstreuten sich die Personen in Gruppen vom Wiedebachplatz und es kam zum Bewurf von Einsatzkräften und Polizeifahrzeugen mit Gegenständen, sodass es zu Schäden an Fahrzeugen kam. Dabei setzten Polizeibeamte während der Angriffe auch Reizgas ein. Es wurden im weiteren Verlauf in großen Teilen des Stadtteils Connewitz Barrikaden aus Mülltonnen und Straßenschildern sowie -absperrungen errichtet und angezündet, zudem wurde Pyrotechnik gezündet.

Kurz vor 23 Uhr wurden Einsatzkräfte von Personen, die sich auf Dächern von Häusern befanden, mit Gegenständen beworfen.

Die Feuerwehr kam zum Einsatz und bekämpfte die Brandherde, wobei sie durch die Polizei abgesichert wurde. Zum Löschen weiterer brennender Barrikaden kamen auch Wasserwerfer zum Einsatz.

Mit derzeitigem Stand wurden mehrere Polizeibeamte durch den Bewurf von Gegenständen und die Verwendung von Pyrotechnik leicht verletzt, blieben aber dienstfähig. Ein Beamter musste im Krankenhaus behandelt werden. Es wurden Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung, tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte, Sachbeschädigung sowie eines Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz aufgenommen. Teilweise wurden Tatverdächtige gestellt und drei Tatverdächtige wegen des schweren Landfriedensbruchs vorläufig festgenommen. Ein Medienvertreter wurde kurz nach 22.30 Uhr im Bereich Connewitz von einer unbekannten Person angegriffen und leicht verletzt.

Der Polizeieinsatz dauert weiterhin an. Zum weiteren Verlauf wird am morgigen Tag nachberichtet.

Update der Polizei vom 3. Juni

In der Spitze versammelten sich etwa 700 Personen im Leipziger Süden. Aus kleineren Gruppen heraus wurden an verschiedenen Stellen Einsatzkräfte, in Einzelfällen auch von Dächern aus, beworfen. Es wurden Barrikaden gebaut und Feuer entzündet. Mit derzeitigem Stand hat die Polizei 23 leicht verletzte Polizeibeamte und 17 beschädigte Einsatzfahrzeuge zu verzeichnen. Auch mehrere Fahrzeuge von Unbeteiligten wurden teils in Brand gesetzt und beschädigt. Zudem entstand an einer Sparkassenfiliale in der Zweinaundorfer Straße ein Schaden in hoher fünfstelliger Summe. Im Zuge des Polizeieinsatzes konnten mehrere Tatverdächtige gestellt und fünf vorläufige Festnahmen ausgesprochen werden. Zudem kam es zu drei Ingewahrsamnahmen. Es wurden mehrere Strafverfahren unter anderem wegen schweren Landfriedensbruchs eingeleitet. Mindestens ein Medienvertreter wurde durch einen Unbekannten angegriffen und leicht verletzt.

Update am 4.Juni

Die Polizeidirektion Leipzig hat in der Nacht ihren Einsatz fortgesetzt. In den zeitigen Morgenstunden waren stetig weniger Störaktionen wie der Aufbau von Barrikaden, das Entzünden von Mülltonnen sowie Angriffe auf Einsatzkräfte. Die polizeilichen und strafprozessualen Maßnahmen im Zusammenhang mit der Umschließung im Bereich des Heinrich-Schütz-Platzes dauerten bis kurz nach 5 Uh an. Insgesamt befanden sich knapp über 1.000 Personen in der Umschließung.Im Rahmen des Einsatzgeschehens wurden nach aktuellem Kenntnisstand rund zwei Dutzend Polizeibeamte verletzt, zwei davon sind nicht mehr dienstfähig.

 

 

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