Zweiter jüdischer Landesverband bestimmt Landesrabbiner

Religion Jüdisches Leben im Freistaat wird vielfältiger. Seit geraumer Zeit gibt es neben dem Landesverband Sachsen der Jüdischen Gemeinden einen weiteren Akteur - mit klaren Zielen für die Gemeinschaft.

In Sachsen gibt es drei weitere Landesrabbiner. Der seit zweieinhalb Jahren bestehende Landesverband für die jüdischen Gemeinden und Einrichtungen in Sachsen (LVJG) hat sie laut Mitteilung vom Dienstag für die drei Hauptströmungen des Judentums ernannt, um der "innerjüdischen Vielfalt" gerecht zu werden. Neben Shneur Havlin für die orthodoxe und Akiva Weingarten für die liberale Strömung aus Dresden ist darunter mit Esther Jonas-Märtin aus Leipzig auch eine Frau für die konservative Strömung. Damit werde das Angebot jüdischen Lebens im Freistaat erweitert, auch vor dem Hintergrund des Krieges in Israel und wachsendem Antisemitismus.

In Sachsen gibt es auch noch den angestammten Landesverband Sachsen der Jüdischen Gemeinden. Er ist ein Zusammenschluss der Jüdischen Gemeinden in Dresden und Chemnitz sowie der Leipziger Israelitischen Religionsgemeinde und hat einen Landesrabbiner. Der LVJG schließt auch jüdische Einrichtungen und Einzelakteure mit ein.

In Sachsen fehle "ein tiefes und grundlegendes Verständnis für die Bedürfnisse des modernen Judentums und das Leben als Jude in der Gegenwart und Zukunft", sagte Mosche Barnett, Vorsitzender des LVJG. Dessen Ziel sei es, "jüdische Kultur zu stärken, Antisemitismus zu bekämpfen und sicherzustellen", dass jüdisches Leben ein Teil der Normalität in Sachsen und noch sichtbarer werde. "Wir hoffen, diese Lücke für jeden Juden und alle Einwohner des Landes zu füllen." Man setze auf die Unterstützung der Landesregierung, um "das Prosperieren jüdischen Lebens" zu ermöglichen, sowie die gute Zusammenarbeit mit allen jüdischen Institutionen und Akteuren in Sachsen.

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