24 Meter Kunst am Sommerbad Garnsdorf

Geschichte Graffitikünstler verewigen die Historie des Freibades

Lichtenau/ Garnsdorf. 

Lichtenau/ Garnsdorf. Am Sommerbad Garnsdorf in der Gemeinde Lichtenau gibt es ab sofort ein echtes Kunstwerk zu bestaunen. Die Graffitiexperten der Kreativagentur Rebel Art gestalteten die 24 Meter lange Wand der Kegelbahn mit elf Motiven aus der langen Geschichte des Bades. Die besondere Herausforderung des Projektes: als Vorlage dienten elf kleine Fotos aus alten Alben. "Dazu haben wir auf acht Aludipond-Platten 580 Raster erstellt, um die Relationen hinzubekommen. Für die Männer war die Umsetzung tatsächlich eine knifflige Aufgabe", berichtete Rebel Art Gründer Guido Günther. Zur Verfügung gestellt hatte die Fotos der langjährige Schwimmmeister Stephan Kern. Der 68-Jährige lächelte über beide Ohren beim Anblick des fertigen Meisterwerkes. Während der feierlichen Einweihung der Graffitikunst hatte er zu jedem Motiv etliche Storys zu erzählen.

 

Elf Motive erzählen Geschichte des Bades

Die gesprayte Bilderreihe startet mit den ersten Bauarbeiten 1925 und zeigt die ersten Badegäste nach der Eröffnung 1929, die erste Ausbauphase 1955 sowie eine idyllische Szene des holzverkleideten Beckens in Schwarz-Weiß aus dem Jahr 1969. Auf einem der beiden Motive zum Komplettumbau von 1985 und 1989 erkennt sich Schwimmmeister Stephan Kern wieder. "Mit einer Feierabendbrigade haben wir in diesen Jahren das Bad komplett umgebaut und in mühsamer Arbeit das Becken mit Beton verkleidet. 150 000 DDR-Mark hat der Rat des Kreises damals investiert", erinnert er sich lebhaft. Weiter geht die Reise mit drei Motiven aus den Jahren 1993-1995. In diesen Jahren wurde das Garnsdorfer Bad zu einem Schmuckstück mit Kunststoffbecken, Nichtschwimmerbreich, Rutsche, Planschbecken und neuem Sanitär- und Umkleidetrakt umgebaut.

 

Schlussmotive in der Gegenwart

Wundervoll blaues Wasser und Bilder eines modernen Freibades zieren die Schlussszenen des großen Wandbildes. Ein Pfeil zeigt in Richtung Eingang zum Badedomizil. Zwischen 600 und 800 Badegäste kommen an warmen Sommertagen hierher und können beim Blick auf das Werk von Rebel Art nun einen kurzen Ausflug in die Geschichte unternehmen. Andreas Graf, Bürgermeister der Gemeinde Lichtenau, war persönlich zur Einweihung gekommen. "Ein Bad ist keine Institution zum Geldverdienen, aber wir als Gemeinde leisten uns das, weil es Lebensqualität bietet, ein wunderschöner Anziehungspunkt ist und allen Altersgruppen eine willkommene Abwechslung in den Sommermonaten bietet", betonte der 48-Jährige.

 

Kunstwerk brauchte 9 Arbeitstage

Für das Erstellen des Wandbildes hatte das vierköpfige Team von Rebel Art bei hochsommerlichen Temperaturen knapp 200 Spraydosen aufgebraucht und fast 60 verschiedene Farbvarianten eingesetzt. Das Kunstwerk war innerhalb von neun intensiven Arbeitstagen entstanden.

  Newsletter abonnieren

Euer News-Tipp an die Redaktion