Freiberg. Bereits zum 21. Mal wurde in diesem Jahr der begehrte Andreas Möller-Geschichtspreis verliehen, der von der Sparkassenstiftung zur Förderung der Geschichtsforschung jährlich ausgeschrieben wird. Die Preisverleihung fand in der eindrucksvollen Nikolaikirche in Freiberg statt und versammelte renommierte Historiker, lokale Persönlichkeiten und Geschichtsenthusiasten.
Seit 2003 53 Geschichtspreise und 4 Sonderpreise verliehen
Seit der ersten Vergabe im Jahr 2003 hat die Sparkassenstiftung insgesamt 53 Geschichtspreise und 4 Sonderpreise verliehen, um herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Geschichtsforschung zu würdigen. Die diesjährige Veranstaltung war geprägt von festlicher Stimmung und historischem Glanz, die durch die Anwesenheit von Landrat a.D. Eberhard Löffler und Landrat a.D. Volker Uhlig, dem Initiator des Andreas Möller-Preises, sowie den Bürgermeistern Mittelsachsens und den Kuratoriumsmitgliedern noch verstärkt wurde. Die fachliche Beratung und Unterstützung für die Preisvergabe erfolgte durch den Freiberger Altertumsverein, der eine bedeutende Rolle bei der Förderung der Geschichtsforschung in der Region spielt.
Interessante Fachvorträge bei der Preisverleihung
Die Preisverleihung bot auch die Möglichkeit, an spannenden Fachvorträgen teilzunehmen. Hans Ferdinand Schramm, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Mittelsachsen, referierte über die enge Verbindung zwischen dem Bergbau- und Hüttenwesen und dem Geldwesen in der Region. Ein Vertreter des ersten Preisträgers, Helmut Herklotz, Vorstandsvorsitzender des Freiberger Münzfreunde e.V., präsentierte einen fesselnden Vortrag über die Geschichte der sächsischen Münzen, wobei auch der historische Ursprung der ersten Freiberger Münzprägung im heutigen Hotel am Obermarkt belegt ist.
Erster Preisträger war Freiberger Münzfreunde e.V.
Der erste Preisträger des Andreas Möller-Geschichtspreises 2023 war der Freiberger Münzfreunde e.V., der für seine vorbildliche Traditionspflege im Münz- und Medaillenprägen ausgezeichnet wurde. Die zahlreichen Publikationen des Vereins, darunter das zweibändige Werk "Die Münzstätte Freiberg von den Anfängen bis 1555", beeindruckten die Jury.
Vortrag über die Entwicklung von Banknoten
Ein weiterer faszinierender Fachvortrag wurde von Dr. Frank Metasch, einem Spezialisten für sächsische Finanz- und Geldgeschichte, gehalten. Dieser beleuchtete die Entwicklung der Banknoten in Sachsen von ihren Anfängen um 1666 über die Einführung des ersten deutschen Papiergelds im Jahr 1772 unter August dem Starken zum Papiergeld von heute. Die musikalische Umrahmung des Abends wurde von Solisten der Musikschule Freiberg gestaltet, darunter der Akkordeonlehrer Pavel Klinko und der preisgekrönte Gitarrist Jaron Rittmeister. Hans Ferdinand Schramm betonte die Einzigartigkeit der Sparkasse Mittelsachsen in Deutschland, wo die Verbindung zwischen dem Bergbau- und Hüttenwesen und dem Geldwesen so eng war.
Zweiter Preisträger war Roland Kowar
Der zweite Preisträger des Andreas Möller-Geschichtspreises 2023 war Roland Kowar, der sich intensiv mit der Hüttengeschichte der Region beschäftigt und maßgeblich zur Rettung und Restaurierung des historischen Zylindergebläses in Muldenhütten beitrug. Zudem wirkte er ehrenamtlich an der Erforschung und Dokumentation der Freiberger Hüttengeschichte mit.
Nachwuchspreis ging an Katharina Jurk
In der Kategorie Nachwuchspreis erhielt die Abiturientin Katharina Jurk die Auszeichnung für ihre herausragenden Leistungen. Sie erarbeitete einen Vorschlag für einen Wanderweg entlang historischer Stätten im Gebiet um Halsbrücke und schlug die Installation digitaler Tafeln vor, an denen sich Wanderer über die Bedeutung des montanen Denkmals informieren können. Dieser Nachwuchspreis wurde bereits zum 11. Mal vergeben und würdigt die vielversprechenden Talente in der Geschichtsforschung. Der Abend klang schließlich mit angeregten Gesprächen zwischen den Teilnehmern und Gästen aus, die ihre Leidenschaft für die Geschichte der Region und die ausgezeichneten Forschungsarbeiten miteinander teilten. Die Verleihung des Andreas Möller-Geschichtspreises hat erneut die Bedeutung der Geschichtsforschung für die Region Mittelsachsen unterstrichen und herausragende Leistungen gewürdigt.
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